Mittwoch, 2. Januar 2008

Chow Mein und Stephen King

Als mich gestern mein Kühlschrank mit seinen Weiten überwältigender Leere angähnte beschloss ich zur Feier des noch jungen Jahres Essen zu gehen. Bescheiden wie man als Backpacker so ist, gedachte ich mich mit einem wunderbaren Fuß Subway Melt zu begnügen. Nix da, der SUBWAY am Hauptbahnhof HATTE KEIN BROT und sie boten mir einen Wrap an!!! Nochmal, weils so schön ist: SUBWAY HATTE KEIN BROT!!!

Hallo? Ein Subway ohne Brot? Das is wie ein Bäcker der einem erzählt, dass er grad kein Mehl hat, einem aber einen Maisfladen anbieten könnte!


Ich bin dann weitergezogen und schließlich auf unergründlichen Wegen in einem Foodcourt in der Mitte von Chinatown angekommen. Ein Foodcourt ist so eine Art Einkaufsmeile für Fresssüchtige oder das Jüngste Gericht der Weightwatchers: In der Mitte ziemlich viele Sitzplätze und drum herum Restaurants, und noch mehr Restaurants und dann noch ein paar mehr. Is aber echt praktisch für Gruppen, da dort so ziemlich jeder was für sich findet, vermutlich sogar Vegetarier.


Weil man ja am Neujahrstag traditionell Fisch ist (warum auch immer), habe ich mir Seafood Chow Mein mit chinesischen Nudeln bestellt. Was dann 10 Minuten später vor mir stand war ein guter Grund Vegetarier zu werden: Eine lecker aussehende vegetarische Suppe und ein Teller mit nichtvegetarischem Essen, das aussah als ob Stephen King das Rezept geschrieben hätte. Es hatte einfach alles. Da waren Tentakeln, da war Schleim und da war ein lidloses Auge. Das starrte mich an als ob es zurückessen würde, sollte ich den Griff zur Gabel wagen! Und chinesische Nudeln.

Nach einer Schweigeminute für $8.50, die ich in den Tiefen eines Ozeans voller kulinarischer Schrecken versenkt glaubte, begann ich zaghaft zu Essen. Zirka 10 Sekunden später durchlief ich unterschiedliche Stadien geschmacklicher Ekstase. Am Ende war mein Magen voll und mein Teller leer. Naja, fast. Das lidlose Auge lag immernoch auf dem Teller und ist jetzt wohl in einem Mülleimer wo es vermutlich lange Stunden damit verbringt anderen Essensresten Angst einzujagen. Irgendwie konnte ich mich nicht dazu durchringen das zu essen, zumal an dem Auge auch noch die Tentakeln hingen. Der Schleim war toll.


Wie kann ein Essen, das so unglaublich widerlich aussieht, so wahnsinnig gut schmecken?

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Abartig.

Anonym hat gesagt…

Widerlich.