Ja, ich habe es tatsächlich getan. Ich war surfen! Es war eine ziemlich spontane Entscheidung gestern abend als ein "Recruiter" hier ins Hostel kam und ich habe es nicht bereut.
Gegen 14 Uhr sind wir hier in Byron in Richtung Ballina (südlich von Byron) losgefahren. Wir sind da hin gefahren weil die Wellen hier in Byron "ein wenig" schwierig für Anfänger wären. Der erste Punkt an dem wir dann angehalten haben sah schon etwas freundlicher aus. Unser Instructor hat uns dann erklärt was wir gerade sehen. Einen Strandabschnitt mit etwas chaotischen Wellen und einem machbaren Teil in der Mitte. Nur war dieser Teil von 2 sogenannten 'Rips' begrenzt. Rips sind Strömungen in Strandnähe die dich ruckzuck aufs offene Wasser tragen und die Hauptursache fürs Ertrinken an australischen Stränden sind. *schluck
Er hat uns dann von einer SEHR harmlosen Alternative berichtet, die sich in Form einer Bucht ein paar Minuten weiter südlich manifestieren sollte. Wir waren ziemlich schnell einig das wir da hin fahren. Die Haisichtung in dieser Bucht am Sonntag haben wir einfach mal ignoriert. Jaja, surfen ist ein gefährlicher Sport.
Als wir da ankamen spielten wir erstmal "Findet die Welle", denn da war nicht viel von Wellen zu sehen. Dann hab ich erstmal meinen Neoprenanzug (Wetsuit nennt man das hier) linksrum angezogen. Beim Schnorcheln bei den Whitsundays hab ich ihn nur mit Hinten vorne angezogen. Ich glaub ich hab jetzt die meisten Varianten einen Neoprenanzug falsch anzuziehen durchgespielt. Hat noch jemand eine gute Idee die ich ausversehen probieren könnte?
Nunja, jedenfalls sollte es sich herausstellen dass diese Wellen durchaus in Ordnung waren für das Pack blutiger Anfänger das wir darstellten. Die Boards waren ungefähr, ... erm, ganz schön lang aber wenigstens leicht. Das Aufstehen auf einem wackligen Kunststoffbrett mitten in einer Welle ist etwas was erheblich Übung erfordert. Ich hab mir das mal auf der Spitze einer 5m hohen Welle (die es hier durchaus geben kann) vorgestellt und eine enorme Dankbarkeit für die 50cm Wellen, die auf uns einschlugen, entwickelt. Im Laufe der Zeit wurden die auch etwas größer und erreichten vielleicht eine Höhe von etwa 80cm oder so. Was für todesmutige Helden wir doch waren!!!
Nach einigen komödiantsich-dilletantischen und erfolglosen Versuchen schaffte ich es (wie eigentlich alle anderen auch) irgendwann tatsächlich mich aufzurichten und stehen zu bleiben. Was für ein Triumph!
Technisch gesehen habe ich mich aufrecht auf einem Surfbrett stehend durch den Schwung einer Welle getragen fortbewegt. Sprich, ich bin gesurft! YEEHA!!!! Ja, es waren winzige Wellen und auf einem Brett von enormen Ausmaßen, aber das ist mir Wurscht. Ich habe es getan und das stimmt mich fröhlich.
Das Aufstehen funktioniert übrigens folgendermaßen:
1. Man liegt auf dem Bauch auf dem Brett mit den Armen neben den Schultern aufgestützt und den Oberkörper etwas aufgerichtet.
2. Wenn man Schwung hat zieht man die Knie an so dass sie zwischen den Händen ruhen.
3. Dann stellt man das Führungsbein zwischen die Hände (1. Bild unten) und lässt das andere Bein erstmal wo es ist. Es ist wichtig den Fuß quer zum Brett in die Mitte zu stellen da man sonst kippt.
4. Der schwierigste Teil: Man zieht das hintere Bein so an dass man den Fuß (ebenfalls quer) da hin stellen kann wo man eben noch das hintere Knie hatte.
5. Bei gebeugten Knien aufrichten, Balance halten und beten.
Hier noch ein paar offensichtlich gestellte Bilder (aber ich habe mich auch da fortbewegt ... mit Anschieben) um das mal ein wenig zu veranschaulichen.
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