Montag, 28. April 2008

Das Ende ist der Anfang eines neuen Endes

So, gerade eben habe ich den Bericht des letztens Roadtrips abgeschlossen gehts auch schon auf die nächste Tour. In anderthalb Stunden genau genommen. In einer einwöchigen Kleingruppentour durchs Outback nach Alice Springs und von dort aus direkt nach Cairns mit dem Flieger. Wenn ich also das nächste mal hier schreibe sitze ich bereits an der tropischen Nordostküste und schlürfe Daiquiri oder sowas in der Art.

Viel Spaß in der Heimat und bis die Tage ...

Great (away from) Ocean Roadtrip Teil 8

Dienstag, 22.04.: Der letzte Tag! Diesmal sind wir tatsächlich mal früh aufgestanden und vor um 10 ausgecheckt. Unser Zeitplan war recht voll für diesen Tag: Nach Tanunga zur deutschen Bäckerei zum Frühstücken fahren, dann nach Adelaide um dort ein Hostel besorgen und dann 14 Uhr nach einer groben Reinigung den Wagen (der aussah wie Sau) abgeben. Das Frühstück bestand bei mir aus einem Teller mit 2 Scheiben Leberkäse, Sauerkraut, Rotkraut, Brötchen, Kartoffelsalat und Senf. Was zur Hölle hatte das Rotkraut da drauf zu suchen und wer zur Hölle ist sowas zum Frühstück? Erstens nichts, und zweitens ich. Auf solche Kombinationsideen kommen auch nur Australier, oder Briten.

Adelaide und speziell das Barossa Valley sind übrigens das Zentrum der deutschen Auswandererkultur in Australien. Adelaide (oder Adelheid. Warum? HIER stehts) war auch die erste Stadt, die nicht als Sträflingskolonie gegründet wurde. Die Weinkultur hier hat auch zum großen Teil ihre Wurzeln in deutschen Auswanderern. Allerdings waren das keine Winzer, sondern Leute die Rebstöcke mitnahmen um sie hier zu verkaufen. Hat auch was für sich.

Da die Zeit drängte simmer dann los Richtung Adelaide durch die typisch endlosen Vororte bis wir mal irgendwann kurz vor 1 bei unserem Hostel im winzigen Stadtzentrum Adelaides ankamen. Dann ging der Spaß los. Eigentlich bräuchten wir jetzt an dieser Stelle die Titelmelodie von Mission Impossible. Wir hatten kaum noch Sprit, da wir den Wagen leer abgeben konnten, mussten noch putzen (vor allem die Polster) und hatten noch 45 Minuten Zeit ...
Eiern quer durch Adelaide geeiert auf der Suche nach ner Waschanlage mit nem Staubsauger
geraten an eine von Asiaten betriebene Anlage. die haben überhaupt keinen Schimmer.
Kannten ja noch nichtmal das englische Wort für Staubsauger! Also weiter. Dominik baut fast nen Unfall und wird von nem Schrank im Auto auf der Nebenspur angeschissen. Keine Zeit zum Prügeln und brauchen keine Kratzer am Auto. Unser Auto war schneller und die nächste Lücke enger. Weiter. Scheiße, Sprit fast alle. Reichweite 10km, Zeit X -25 Minuten und die Karre sieht immernoch aus wie bei Hempels unterm Sofa. Gibts hier keine anderen Autwaschanlagen? Scheiß drauf, scharf links rein in die nächste Tanke und angehalten. Zwei mit den Händen zum abklopfen und "Fingerkämmen" der Rücksitzpolster", einer mit Lappen und Spucke zum Abwischen des Lenkrads und des Vordersitzes die beide aussehen wie draufgekotzt weil wir da Orangensaft verschüttet haben. Zeit X-10 Minuten. Auto sieht jetzt aus wie bei Hempels aufm Sofa. Muss reichen, los. Entfernung etwa 6 km, Reichweite laut Anzeige: ---- km. Ups! Wir fahren, wir beten, wir schwitzen und wir schaffen es. Reichweite 0 und Zeit X -5 Minuten.

Bisher, eine Woche später kam noch nix von der Firma, also muss Hempels Sofa wohl in Ordnung sein. Nur der Techniker hat vermutlich geflucht als er die Karre zum Auftanken schieben musste. ;)

ENDE!

Great (away from) Ocean Roadtrip Teil 7

Montag, 21.04.: Wahnsinn, wir haben es tatsächlich mal geschafft vor um zwölf los zu kommen. Drei Minuten vor um zwölf ... Naja, der restliche Tag bestand im wesentlichen aus Auto fahren. Stundenlang auf einsamen Straßen erstmal nach Norden Richtung Loxton, wo wir dann westlich zum Barossa Valley abgebogen sind. Ich bin noch nie 2 Stunden lang ohne Unterbrechung konstant mit Tempomat auf 120 gefahren und lege seitdem auch keinen großen Wert auf diese Erfahrung. Da die Straßen größtenteils gerade sind, gibts auch am Lenkrad nicht wirklich viel zu tun. Da wird man schon schnell mal dazu verleitet die "Affen im Kopf ficken zu lassen" (Zitat Dominik, inspiriert von den Simpsons). Nach 4 oder 5 Stunden Fahrt mit einer kurzen Fotopause an nem halb vertrockneten See kamen wir dann auch irgendwann im Barossa Valley an. Unser ursprünglicher Plan direkt zu einer Vinery zu fahren und dort einen schönen Wein zu kaufen scheiterte an der Uhrzeit. 10 Minuten nach Fünf. Um fünf macht hier in Australien ziemlich viel zu, auch Winzer. Den Wein haben wir uns dann im Bottleshop geholt. Nachdem wir uns überlegten wie arrogant es eigentlich wäre dort im Barossa Valley - welches die wichtigste und berühmteste Weinanbau Australiens ist - nach einem deutschen Wein zu fragen haben wir uns dann doch für 2 regionale entschieden: Ein Penfolds 2005 Shiraz Cabernet (Barossa Valley und die Winzerei an der wir gescheitert sind) und ein Oxford Landing 2007 Cabernet Shiraz (Renmark, [Murray] Riverland wo wir kurz vorher durch gefahren sind). Ersterer war eindeutig der bessere, auch wenn die beiden anderen der gegensätzlichen Meinung waren.

Hier muss ich mal als spezielle Notiz für meinen Pa anmerken: Du hattest wie so oft recht. Mein Weingeschmack hat sich in den letzten Jahren so derart verschoben, dass ich meinen anfänglichen Weingeschmack kaum noch der Bezeichnung für würdig halte. Inzwischen weiß ich tatsächlich die Qualitäten eines guten trocknen Roten zu schätzen. Der Shiraz Cabernet liegt zwar nur im halbtrocknen Spektrum, aber er ist sehr vollmundig mit einer etwas erdigen oder würzigen Note. So langsam versteh ich auch die Probleme der Weinkenner und Someliers. Wie zur Hölle beschreibt man einen Wein, jenseits der Begriffswelt von "gut" und scheiße" ohne sich auf elitär-snobbistische Weise lächerlich zu machen? Aber Gott sei Dank ist das nicht mein Problem ...

Sind dann jedenfalls erstmal zu einem Aussichtspunkt mit dem Namen Kaiserstuhl gefahren um uns das Tal von oben anzuschauen. Also der Ausblick war schonmal ziemlich gut. Allerdings musste sich nun genau dieser nicht rechtfertigen, den zu dem konnten wir fahren, quasi aus dem Auto heraus gucken. Die Welt kann so ungerecht zu Aussichtspunkten sein! Allerdings fiel uns etwas auf: Warum heißt das Barossa Valley eigentlich Valley (Tal)? Da fehlten nämlich die Berge auf der anderen Seite um ein Tal draus zu machen. Bei uns wäre das ne Hochebene gewesen. Die Sache mit dem Barossa haben wir schon vorher erfahren: Irgendein Depp hat nämlich das spanische Barrosa Tal gemeint und es vergeigt. Legastheniker sind schlechte Pioniere!

Irgendwann haben wir uns dann auch einen Campground gesucht und unser letztes Lager auf dieser Tour aufgeschlagen. Beim Abendessen in der offenen Campküche hatten wir dann noch Besuch von einer Possummutter (vermutlich) und ihrem Jungen. Die Mutter saß für fast 2 stunden in ner astgabel und das Junge hat versucht auf die Mülltonne daneben zu klettern, ist dabei aber ständig wieder abgestürzt bis es aufgegeben hat und woanders hin ist. Die australische Tierwelt ist echt oft für einen Lacher gut (siehe Schnabeltier) - oder sie bringt dich um.

Great (away from) Ocean Roadtrip Teil 6

Sonntag, 20.04.: Ja, es war auch diese Nacht wieder ziemlich kalt. Mit der üblichen Verspätung sind wir dann nördlich zu den MacKenzie Fällen gefahren. Wenn da mal Wasser drin ist sehen die bestimmt auch recht spektakulär aus. Da aber kein Wasser drin war, sahen sie halt aus wie Wasserfälle eben so aussehen. Vorher noch einen Abstecher zum Reids Lookout, dessen Ausblick wieder mal weniger spektakulär war als der Weg dorthin lang. Vielleicht lags auch daran dass es ziemlich diesig war. Da auf dem Weg dahin ein Versuch eine weitere CD zu brennen gescheitert ist haben wir eine Kaffee- und Hotdogpause eingelegt während der wir dann noch die 2te CD erfolgreich gebrannt haben. Das klingt vollkommen uninteressant? Richtig, isses auch. Das is aber auch nur die Rahmenhandlung für die avianische Frechheit des Jahrhunderts!
Als ich da nämlich saß, meinem Laptop beim brennen zuschaute und meinen Hotdog bequem in der rechten Hand auf Kopfhöhe hielt (fragt bitte nicht wie das bequem sein soll und warum überhaupt. Ich weiß es auch nicht) machte es auf einmal Flapflap-Ratsch-Schock-Häh?
Ein Kookaburra (aus der Familie der Eisvögel, auf Deutsch als Jägerliest bekannt) konnte der Versuchung nicht wiederstehen und hat in einer Art Fly-by-snatching meinen Hotdog zur Beute erkoren. Der Sack! Das war MEINER und der hat $4.50 gekostet! So ein kleiner Scheißer! Die sind auch als Lachender Hans bekannt weil sie manchmal einen Lachähnlichen Ruf haben. Wenn der DAS gemacht hätt, hätt ich ihn glaub direkt vom Baum in die Pfanne gehauen (der saß in Kopfhöhe)! Die restliche Vogelwelt kann sich bei ihm bedanken, denn durch dieses Ereignis habe ich meine Kriegserklärung nun an die gesamte Vogelwelt (ja, auch Wellensittiche!) ausgeweitet, anstatt sie auf Tauben (siehe Kaffeescheißer-post im März) zu beschränken. Ich kann für nichts garantieren und bin auch nicht schuld. sie haben es nicht anders gewollt ...
Aber wenigstens war der Arsch fotogen:

Nun gut, wir haben dann den Weg wieder Richtung Westen eingeschlagen mit Ziel South Australia. Die Gegend wurde öder und die Straßen wurden gerader. Uns wurde klar warum hier fast alle Neuwagen Tempomat serienmäßig haben ... Und aller 300m oder so Schilder mit dem Thema Sekundenschlaf oder Pause machen. Hier gibt es sogar etwas mit dem Namen "Operation Coffee Break". Die vergeben an den großen Highways kostenlos Kaffee und Tee. Dummerweise kamen wir an so einem Schild vorbei als wir grad noch an unseren $3.00 Cappucinos nuckelten. Super!

Das hieß stundenlange Fahrt entlang grader und öder Straßen und die schnellste Verkehrskontrolle (Adrian am Steuer) der Welt:
"G'day, did u drink anything today?"
"No"
"You mind a breath-analyser test?"
"No"
Pust-Piiiiieeep
"No worries, have a good trip"
"Bye"

Das hat alles zusammen etwa 30 Sekunden gedauert. Keine Papiere, nüscht ... Fanden wir irgendwie als Deutsche ziemlich faszinierend, wo bei uns ja schon ein Routinecheck ne halbe Stunde dauern kann.

Kurz nach der Südaustralischen Grenze (Hurray, Staat No 4) kamen wir dann zu einem Quarantäne Container für Früchte und anderes organisches Material wie etwa Vieh. Da die Strafen für ein Brechen der Quarantäne ziemlich heftig sein können und ein Mietwagen mit Queensland-Registrierung bestimmt ein sicherer Kandidat für eine Kontrolle wäre haben wir uns gedacht, najut ... Anhand der Reaktionen anderer Autofahrer kam uns die Ahnung dass wir die einzigen sind, die das in den letzten 20 Jahren beachtet haben. Ein Truckfahrer hat sogar gehupt und mit einem Handwink gedankt. Der kam wohl aus der Agrarindustrie ...
Jedenfalls endete die Angelegenheit in einer regelrechten Fruchtfressfrenzy: 4 Tomaten, 5 Bananen und 7 Äpfel in 10 Minuten aufgeteilt zwischen uns dreien. Ich habe mal gehört dass eine Vitaminüberdosis tödlich sein kann! Kann man mal sehen wie gefährlich es ist die Gesetze zu achten.

Etwas später erreichten wir dann Bordertown, wo wir unser Nachtlager aufschlugen und einer weiteren Gefahrenquelle Australiens begegnen sollten. Diese überaus hübche Kandidatin hier:
Das ist eine Wolfspinne mit ihren Jungen auf dem Rücken (etwa Handtellergroß mit Beinen). Über das Gefahrenpotential besteht ein wenig Uneinigkeit, denn normalerweise ist sie wohl vollkommen harmlos, aber es gibt Berichte wo ein Biss von denen eine Nekrose auslösen kann, die einem die Haut regelrech auflöst. Sonderlich lecker sehen die Bilder dazu nicht unbedingt aus sag ich mal und bisher hat man wohl außer Abhacken auch keinen Weg gefunden diese Nekrose zu stoppen (sie verbreitet sich mit etwa 1-2 mm pro Monat). Und weil es so viel gefährlicher und dramatischer wirkt geht einfach davon aus, dass diese Spinne an dieser Klowand genau das verursacht hätte!
Danke, euer Pale Irvine!

Sonntag, 27. April 2008

Pause

Leute, es ist bereits schon wieder halb fünf am Morgen, ich bin müde und hab keinen Bock mehr. Da das jetzt auch ne ganze Menge zu lesen war gibts erstmal ein paar Bilder von heute zur Auflockerung (südlich von Adelaide am Gulf of St Vincent):

Great (leaving the) Ocean Roadtrip Teil 5

Samstag, 19.04.: Nach fast 5 Tagen verließen wir heute die Great Ocean Road die man normalerweise in maximal 2 Tagen macht. Aber hey, wir haben dabei bestimmt auch viel weniger gesehen als die durchschnittliche Reisegruppe. Und außerdem sind wir GARANTIERT viel später aufgestanden. Aber nicht heute! Heute wollten wir etwas eher los ... und sind noch später als sonst weg gekommen. Der Grund? Wir hatten eine Angelerlaubnis für Victoria und wollten die auch nochmal ausnutzen. Also genau genommen wollten Dominik und Adrian die ausnutzen. Und für Adrian hat sich das auch gelohnt, denn er hat tatsächlich etwas gefangen. Es war zwar kein 1m langer Hai, aber immerhin ein bestimmt 20cm langer Yellowtailed Kingdingsdabumsda.

Währenddessen hatte ich die Zelte abgebrochen und die beiden an der Angelstelle gesucht. Natürlich sind die beiden trotz meiner Info, dass ich zu ihnen kommen würde wieder zum Zeltplatz gelatscht, wo ich sie dann nach 5 Minuten durch den Ort fahren und 10 Minuten am Strand suchen fand. Kein Kommentar. Jedenfalls haben wir dann beschlossen den kleinen Scheißer zu braten. Der schmeckte mit Salz, Pfeffer und Knoblauch gewürzt, in Folie eingewickelt sogar ziemlich gut.

Irgendwann simmer dann auch wirklich mal aufgebrochen und hatten eine ganze Menge Strecke vor uns und nicht mehr sonderlich viel Platz zwischen Sonne und Horizont. Unterwegs gabs nochmal diverse Felsformationen entlang der Küste bis wir dann kurz nach Warrnambool Richtung Norden zu den Grampians abbogen.









Ziemlich genau mit Sonnenuntergang kamen wir da auch an und konnten daher unser Zelt auch im Hellen aufbauen. Feuerstelle gabs auch, und grandioserweise genug Holz in geeigneten Größen. Unsere Gesellschaft wurde dann wenig später um einen Haufen aufdringlicher Possums erweitert. Ich hatte mal irgendwann gehört dass Tiere Angst vor Feuer hätten. Ich glaub zumindest eines von denen war sich dessen nicht bewusst als es geradezu INS Feuer kroch.

Great Ocean Roadtrip Teil 4

Freitag, 18.04.: Nach einer arschkalten Nacht und dem Koalacheck am Morgen fuhren wir (ich mal wieder am Steuer) erstmal zurück um das Otway Lighthouse zu sehen. Letztendlich habe ich die Straße dahin sehr genossen (YEEAHAAA!!!!!!) und das Lighthouse nicht betreten, weil wir uns dachten dass $13,50 für ein Bauwerk mit Laterne ziemlich viel sind. Wir haben uns zum Ausgleich kurz das Bild im Prospekt angeschaut und wieder abgedüst, die gleiche Straße zurück (YEEAHAAA!!!!!! again). Blöderweise wurde der Sprit ziemlich knapp und aus Yeeehaaa wurde bald BITTE, BITTE. Gott sei Dank kam dann irgendwann auch mal ne Tankstelle in nem Örtchen im Nichts deren Besitzer von solchen Deppen wie uns sicher einen Reibach macht. Naja, wir haben bei den Preisen dort (10 Cent über Normalpreis) nur 20l getankt und sind dann weiter gefahren. Heute drängte die Zeit (oder besser gesagt ich). Das Wetter war auf einmal richtig toll. Strahlende Sonne und kaum eine Wolke am Himmel. Und die berühmten 12 Apostel als Ziel. Da ich die beiden schon über meine Fotopläne in Kenntnis gesetzt hatte haben wir(ich) beschlossen erstmal zum Campingplatz zu fahren, Zelt aufzubauen und dann zu den Aposteln damit wir(ich) das entsprechend genießen können.

Und JA, ES WAR TOLL!!!!!! Hab sogar seit Ewigkeiten mal wieder in RAW (Rohdatenformat meiner Kamera für spätere Nachbearbeitung ohne Qualitätsverlust) und Jpeg zugleich fotografiert. Nur leicht ungünstigerweise habe ich dann später auf dem Trip die RAWs ausversehen unwiderbringlich gelöscht. Fragt nicht wie, ich habe das bei meinen 5 Minuten Schreien aufm Campingplatzklo verdrängt!

Hier ist von den 12 Aposteln was ich noch habe (bzw. eine Auswahl aus den Jpegs):

Great Ocean Roadtrip Teil 3

Donnerstag, 17.04.: Nach unserem Haifrühstück und einem weiteren verspäteten Aufbruch ging es erstmal zum örtlichen Golfclub von Anglesea wo man sich schon irgendwie fragt wie die Golfer vor lauter Känguruhs eigentlich noch das Loch finden. Das müssen hunderte, tausende gewesen sein ...
Später fuhren wir dann weiter entlang der Great Ocean Road mit da noch unbekanntem Ziel. Unterwegs gabs natürlich wie absehbar einige Stops mit Aussicht, aber es war da noch ziemlich bewölkt und daher nich ganz so doll wie es sein könnte. Unterwegs haben wir es auch endlich mal auf die Reihe bekommen eine mp3 CD zu brennen, damit wir ein wenig Musik haben.

In Apollo Bay haben wir uns dann mal in der Touristinfo schlau gemacht was so tolles vor uns liegt und einiges davon auch befolgt. Noch in Apollo Bay sind wir dann zu einem Aussichtspunkt gelatscht und haben ein etwas bizarres Geräusch gehört, was irgendwo zwischen Grollen, Schnurren und Fauchen angesiedelt war. Zu unserer Überraschung sollte sich dann herausstellen, dass es ein Koala war. Ein SCHNARCHENDER Koala. Wir konnten nicht mehr vor Lachen ...
Der Aussichtspunkt war so lala und den Weg zu vielleicht 2/3 wert, aber immerhin hat sich dort der Ausdruck Great Ocean Kot in unseren Köpfen festgesetzt. Auf die Story möchte ich jetzt mal aus Gründen des Anstandes nicht näher eingehen. ;)

Aber Koalas sollten wir später in Kennett River noch viel mehr sehen. Entlang einer Straße zum naheliegenden Nationalpark kann man die quasi vom Baum pflücken und innerhalb einer Stunde vermutlich den Bestand sämtlicher europäischer Zoos austauschen. Einem Koala hab ich sogar bis auf etwa 5m auf die Pelle rücken können. Der saß am Boden zwischen 2 Bäumen und hat mich leicht desinteressiert angeschaut bis er festgestellt hat dass es da unten keine Eukalyptusblätter gibt und sich wieder nach oben verzogen hat.

Kurz darauf sind wir dann irgendeine Talstraße entlang gefahren, deren Namen ich vergessen habe, die aber ziemlich toll war und an ihrem Ende einen netten Picknickplatz bot. Da die Zeit dann drängte und die Sonne immer tiefer hing haben wir uns dann auf den Weg zum Aire River gemacht, wo wir aufgrund der dortigen angelmöglichkeiten übernachten wollten. Dort angekommen war es recht frisch, die Feuerstelle leer und ein Reiseleiter ziemlich nett. Dieser Reiseleiter überließ uns einen Haufen Zunderholz, ein Monster von Ast und eine stumpfe Axt. Als wir damit fertig waren den Ast in Feuerstellen gerechte Stücke zu hauen, brauchten wir eigentlich keins mehr, da wir von innen schon warm genug waren. Ich weiß jetzt immerhin, dass ich mit einer Axt brachial aussehen kann, deren Benutzung aber lieber Experten oder Besitzern von ausreichend Muskelmasse überlasse. Danach simmer erstma angeln gegangen und dabei frierend gescheitert. Unser Lagerfeuer war dann auch nicht grad der Bringer weil der Holzstamm viel zu massiv und viel zu feucht war um sich auch nur ansatzweise für den Zunder zu interessieren. Das hätten wir genausogut mit ner Kerze versuchen können! Frustriert und unterkühlt (aber wenigstens nicht hungrig, da es immerhin zum Grillen genug Glut gab) gingen wir dann irgendwann ins Bett.















Das letzte Bild is brutal Klischee-BBQ-Bild? Ach was, wirklich?

P.S.: Auf nem Baum mitten auf dem Campingplatz hing mal wieder ein Koala, der nachts munter (und vermutlich schadenfroh) vor sich hin mampfte und am nächsten Morgen einen Ast weiter wieder schlief.

Freitag, 25. April 2008

Ganzschön spät schon

Deswegen werde ich den Rest morgen machen, unter anderem auch die Bilder. Außerdem isses grad arschlangsam das netz.

Sagt mal, bei mir zeigts grad die ganzen Einträge außer dem letzen in Kursiv an. Is das nur bei mir so oder sehr ihr das auch?

Great Ocean Roadtrip Teil 2

Mittwoch der 16.04.: Nun, wir standen vor dem Problem die Nacht zwar ein stabiles Zelt gehabt zu haben, aber der Abbau ließ sich nur durch zerfetzen des Tapes realisieren, also musste eine neue Stange her. Die Rezeptionistin hat uns dann empfohlen zu Anaconda in Geelong zu fahren. Der Beschreibung konnten wir recht leicht folgen, da wir da ja schon 3MAL vorbeigefahren waren. Innerhalb eines Abends wohlgemerkt. Also sind wir mal wieder zurück gefahren. Nur war die Fahrt diesmal echt spannend, denn Dominik war der Fahrer und er ist in seinem Leben davor weder Automatik noch Linksverkehr gefahren. Das war überaus abenteuerlich, aber wir haben es (irgendwie) überlebt, auch wenn mein Herz bestimmt 3mal pro gefahrenem Kilometer ausgesetzt hat. In diesem Anaconda haben wir dann Gott sei Dank auch die gewünschte Zeltstange gefunden und noch einiges mehr ... Unter anderem eine Mütze für mich (Kurzhaardackel frieren schnell), eine Jacke für Adrian, eine Angel für Dominik und eine Einladung für uns alle. Das nenne ich mal shopping. Und da wir alle Kerle sind haben wir dafür geschätzte 30 Minuten gebraucht.
Die Einladung kam von Mark, dem Angelspezialisten des Shops und umfasste einen Nachtangeltrip (Angeln inklusive) in Anglesea. Als wir dann zum dritten mal Geelong verlassen hatten war es schon wieder halb 3 oder so und die Sonne ging gegen halb 6 unter. Wir haben uns dann noch bis Aireys Inlet und dem Leuchtturm dort durchgeschlagen bevor wir begannen zu einem kostenlosen Campground im Hinterland der Küste zu fahren. Je länger wir fuhren, umso banger wurde uns! Die Schotterstraße hörte nicht mehr auf und irgendwie wurden wir von ziemlich vielen Feuerwehrautos überholt, die es so enorm eilig hatten dass sie uns zudem noch einen kleinen Steinschlag am Seitenfenster verpassten. Uns fehlte dann irgendwie die Lust zum Frühstück gegrillt zu werden, also beschlossen wir nach Anglesea zurück zu fahren und dort unsere Zelte auf dem Campingplatz aufzuschlagen, zumal auch die Zeit des Angeltrip näher rückte.

Nachdem wir uns beim örtlichen Pub ("Which one?" "No worries, there is just one") getroffen haben quetschten wir uns mit ihm, 4 Angeln, einer Menge stinkender Köter und ner Menge Sixpacks ins Auto. Am Strand wars kalt, dunkel und ja, dunkel halt. Als dann irgendwann unsere Angeln ausgeworfen und in Faule-Säcke-Haltern fixiert waren konnten wir uns dem Warten, dem Bier und Marks Flüchen und Tiraden widmen:
"Bitey, Bitey, Bitey! Come on you shitty little bastards! COME ON!"

Nach 2 Stunden warten, neu beködern und auswerfen, und 2 Sixpacks hat dann die erste Angel - Dominiks - gezuckt. Mit viel Geleiere, noch mehr Rumgefluche und ziemlicher Kraftanstrengung lag 2 Minuten später ein Port Jackson Stierkopfhai am nördlichen Ufer der Bass Strait. Dem Biologen der den Katalogisiert hat müssen wohl die lateinischen Geister auf halbem Wege verlassen haben: Heterodontus portusjacksoni. Weil der so schön war haben wir ihn nach den obligatorischen Fotos traumatisiert aber quicklebendig wieder dem nassen Element übergeben.
Kurze Zeit (circa ein Bier) darauf zuckte dann auch meine Angel und nach ähnlicher Prozedur förderte ich dann unser Frühstück zu Tage: ein sogenannter Gummy Shark/Australischer Glatthai (Mustelus antarcticus). Gott, war ich stolz wie Oskar! Konnte mich zu dieser Zeit nicht erinnern jemals einen Fisch gefangen zu haben und gleich EINEN HAI, DEN RÄUBER DER SIEBEN WELTMEERE, DEN FINSTEREN PIRATEN DER TIEFE ... der in diesem Fall eher klein und enorm harmlos ist. Egal, ES WAR EIN HAI! Und Kraft hatte der Heini auch ganzschön. Nun, geholfen hat es ihm nicht, den 5 Minuten später lag er mit aufgeschnittener Kehle auf dem Boden und kaum 12 Stunden später in Einzelteilen in der Pfanne. Hat irgendwie ziemlich nach Hühnchen geschmeckt, auch die Textur kommt in etwa hin.
Bei Adrian hat die Angel zwar auch nochmal gezuckt (also eher ordentlich geruckt), aber da war der Fisch scheinbar cleverer, denn der Köder war samt Haken sauber abgebissen. Mark vermutet dass dies das diabolische Werk eines Elefantenfisches war, der übrigens auch ein Hai ist.
Irgendwann waren dann Geduld, Körperwärme und Bier alle und wir haben unser Zeug gepackt und sind zurück gefahren. Unterwegs haben wir nochmal einen kurzen Zwischenstop bei ihm gemacht, nachdem wir jeder eine Dose von der Ehefrau gemachtes Gulasch in der Hand hatten. Auch sehr lecker muss ich sagen.

Alles in allem ein sehr witziger, erfolgreicher und kalter Abend. Bier hält übrigens NICHT warm.