Juhu, mein Hostel in Brisbane hat Foxtel, sprich PayTV. Das ist so toll weil ich dadurch vermutlich das Spiel unserer Auswahl gegen Polen sehen kann. Freu! Also ich behaupte ja mal das wir gewinnen werden, solange Polen uns den Sieg nicht kurz vor Ende noch klaut ... Muahaha!
Freitag, 6. Juni 2008
Deutschland gegen Polen
Juhu, mein Hostel in Brisbane hat Foxtel, sprich PayTV. Das ist so toll weil ich dadurch vermutlich das Spiel unserer Auswahl gegen Polen sehen kann. Freu! Also ich behaupte ja mal das wir gewinnen werden, solange Polen uns den Sieg nicht kurz vor Ende noch klaut ... Muahaha!
Donnerstag, 5. Juni 2008
Pale on Board

Gegen 14 Uhr sind wir hier in Byron in Richtung Ballina (südlich von Byron) losgefahren. Wir sind da hin gefahren weil die Wellen hier in Byron "ein wenig" schwierig für Anfänger wären. Der erste Punkt an dem wir dann angehalten haben sah schon etwas freundlicher aus. Unser Instructor hat uns dann erklärt was wir gerade sehen. Einen Strandabschnitt mit etwas chaotischen Wellen und einem machbaren Teil in der Mitte. Nur war dieser Teil von 2 sogenannten 'Rips' begrenzt. Rips sind Strömungen in Strandnähe die dich ruckzuck aufs offene Wasser tragen und die Hauptursache fürs Ertrinken an australischen Stränden sind. *schluck

Als wir da ankamen spielten wir erstmal "Findet die Welle", denn da war nicht viel von Wellen zu sehen. Dann hab ich erstmal meinen Neoprenanzug (Wetsuit nennt man das hier) linksrum angezogen. Beim Schnorcheln bei den Whitsundays hab ich ihn nur mit Hinten vorne angezogen. Ich glaub ich hab jetzt die meisten Varianten einen Neoprenanzug falsch anzuziehen durchgespielt. Hat noch jemand eine gute Idee die ich ausversehen probieren könnte?

Nach einigen komödiantsich-dilletantischen und erfolglosen Versuchen schaffte ich es (wie eigentlich alle anderen auch) irgendwann tatsächlich mich aufzurichten und stehen zu bleiben. Was für ein Triumph!
Technisch gesehen habe ich mich aufrecht auf einem Surfbrett stehend durch den Schwung einer Welle getragen fortbewegt. Sprich, ich bin gesurft! YEEHA!!!! Ja, es waren winzige Wellen und auf einem Brett von enormen Ausmaßen, aber das ist mir Wurscht. Ich habe es getan und das stimmt mich fröhlich.
Das Aufstehen funktioniert übrigens folgendermaßen:
1. Man liegt auf dem Bauch auf dem Brett mit den Armen neben den Schultern aufgestützt und den Oberkörper etwas aufgerichtet.
2. Wenn man Schwung hat zieht man die Knie an so dass sie zwischen den Händen ruhen.
3. Dann stellt man das Führungsbein zwischen die Hände (1. Bild unten) und lässt das andere Bein erstmal wo es ist. Es ist wichtig den Fuß quer zum Brett in die Mitte zu stellen da man sonst kippt.
4. Der schwierigste Teil: Man zieht das hintere Bein so an dass man den Fuß (ebenfalls quer) da hin stellen kann wo man eben noch das hintere Knie hatte.
5. Bei gebeugten Knien aufrichten, Balance halten und beten.
Hier noch ein paar offensichtlich gestellte Bilder (aber ich habe mich auch da fortbewegt ... mit Anschieben) um das mal ein wenig zu veranschaulichen.




Dienstag, 3. Juni 2008
Cape Byron
Montag, 2. Juni 2008
Autsch und ein kleines bisschen dämlich
hitting a rock
Ursprünglich hochgeladen von Paleontour
Samstag, 31. Mai 2008
Desert Patrol Tag 6
Die Umwanderung von Uluru war geologisch und optisch interessant, aber ich finde dass die Informationen über die Bedeutung Ulurus umfangreicher hätten sein können. Viel davon wurde zwar im Besucherzentrum erklärt, aber es ist ziemlich schwierig den Zusammenhang zwischen den Gesteinsformationen und den Geschichten zu verstehen wenn man sie nicht vor sich hat. Und Fotos können zu den Erklärungen nicht geliefert werden, da diese Formationen entsprechend ihrer Bedeutung heilig sind und nicht fotografiert werden dürfen. Trotzdem ein Foto machen und erwischt werden macht das Löschen dieses Fotos ziemlich teuer: $25.000!!! Das ist übrigens die gleiche Strafe wie für ein Besteigen des Berges wenn der Aufstieg geschlossen ist und andere Aktivitäten die Uluru als Heiligtum schänden, wie etwa Paragliding oder „Abseiling“. Wenn das gleiche generell für Kirchen gelten würde wäre das Internet wohl um ein paar Millionen Bilder ärmer.
Nochmal zum Thema Besteigen von Uluru: Ich bin der Meinung dass der Aufstieg generell und für immer geschlossen werden sollte. Von unserer Gruppe hätte es keiner getan auch wenn der eine anwesende Engländer darüber nachgedacht hatte bis ich in Coober Pedy mit ihm darüber geredet habe. Auch wenn er es wohl am Ende (bei offenem Aufstieg) ohnehin nicht getan hätte (weil er es alleine hätte machen müssen und die Gruppe ihn dafür wohl verachtet hätte) war ich trotzdem ein klein wenig Stolz darauf ihn Tage vorher von der Unseligkeit seiner Idee zu überzeugen. Warum? Weil ich sonst kulturell eher ein kleiner ignoranter Unhold bin. Ich hab noch nicht mal eine Ahnung auf was sich Stoiber und Beckstein mit „deutscher Leitkultur“ eigentlich genau beziehen und es kümmert mich auch weniger als es vielleicht sollte.
Desert Patrol Tag 5
Auch hier wieder ein früher Start (nach mehrmaligem Bestätigen der Sonnenaufgangszeit). Diesmal schauten wir der Sonne beim Steigen irgendwie neben Kata Tjuta und hinter Uluru zu. Das hieß Fotoapparat nach vorne (Kata Tjuta und viel Farbe)), nach rechts (Uluru und viel Sonne) und wieder nach vorne bis alle anderen genervt vom ständigen Ducken waren. Nein, tut mir nicht leid … War schon ganz schön schön. Neben mir stand noch ein Fotograf mit ner Canon EOS 20d (ein paar Kategorien über meiner 350d) und nem Stativ den ich dann darum bat mal bitte ein Portrait von mir vor Kata Tjuta zu machen. Mit einem charmanten Lächeln und einer freundlichen Bejahung entlarvte er sich selbst als der wohl grottigste Portraitfotograf der je (m)eine 350d in seiner Hanf hielt. Das Foto war so dermaßen schlecht das ich meinen Augen kaum trauen konnte: Horizont schief, ich genau in der Mitte, Leute links am Rand, sein Stativ rechts im Goldenen Schnitt und alles grauenhaft belichtet (ein Histogramm das aussah als ob sich die Tonwerte vor der Mitte ekelten und sich deswegen an die Ränder verkrochen). Mit einem charmanten „du Depp“-Lächeln bedankte ich mich und fragte die mit ihrer Kompaktkamera daneben stehende Kelly doch nochmal eines zu machen. Die Einstellungen habe ich diesmal selber vorgenommen. Resultat nebenan. Kein Kommentar (… und kein Vergleich mehr möglich da ich seine Gurke aus Platzgründen gelöscht habe)!
Etwas (und viele Fotos) später machten wir eine sehr interessante Wanderung durch das überaus fotogene Kata Tjuta, das übrigens auch „The Olgas“ genannt wird. Um ganz ehrlich zu sein bin ich mit den Artikeln für Kata Tjuta selber ziemlich überfordert (die oder das?) und nenne es ab jetzt Olgas, auch wenn das politisch nicht korrekt ist. Diese Olgas sind übrigens heiliges Gebiet (deswegen politisch unkorrekt) der männlichen Aboriginees. Während der Wanderung überkam mich eine eher zynische Ahnung warum es für Männer heilig ist und für Aboriginee-Frauen tabu. Ich glaube irgendwie auch das der Name Olgas EIN WENIG damit zu tun hat. Bilde(r)t euch eure eigene Meinung aus dieser Auswahl (ich konnte und wollte garnicht alles fotografieren):
Am Nachmittag hatten wir dann Freizeit, die für mich eher unglücklich verlief. Die Speicherkarte meiner 350d verschwand nach dem Überspielen der Bilder auf den Laptop auf mysteriöse Weise. Das war die Speicherkarte die ich als Ersatz für die in Sydney gestohlen geglaubte gekauft hatte. Unter Verdacht standen die überall rumlungernden Magpies die alles klauen was nicht niet- und nagelfest und vor allem blau (so wie die Karte) ist. Das war aber mehr so eine Art Generalverdacht gegen Vögel und ein Resultat der Umstände auf dieich hier nicht weiter eingehen möchte. Es war finanziell und egomäßig frustrierend. Fotogelegenheitstechnisch gesehen war es ein Desaster, denn am gleichen Abend fuhren wir zum Sonnenuntergang mit Blick auf Uluru und am nächsten Tag machten wir einen Basewalk (einmal drum herum).
Das ich diese Speicherkarte UND DIE IN SYDNEY GESTOHLEN GEGLAUBTE am darauf folgenden Abend (innerhalb von 20 Minuten) finden sollte als ich das Linsenreinigungstuch suchte macht die ganze Angelegenheit nicht unbedingt besser. Ich warte eigentlich nur drauf dass meine alte Powershot wieder auftaucht …
Der Sonnenuntergang mit Uluru war echt schön, aber leider jenseits der Grenzen einer Kompaktkamera was Langzeitbelichtungen angeht. Ich muss dabei allerdings wie ein Bi-polar (manisch-depressiv) Gestörter gewirkt haben der außerdem an einem akuten Fall von Avian-Paranoia leidet als nahezu jedem Bewunderungsausruf eine derbe Tirade folgte . Ich glaube der Rest fand das lustig …
Ein Highlight hatte aber selbst ich (und der Rest der amüsierten Gruppe) noch das mir einen gerade angesetzten Fluch im Halse stecken bleiben ließ … Während wir da grad als so ziemlich letzte übrig gebliebene (wir sind halt immer spät dran gewesen) saßen, Snacks knabberten und ein Bierchen tranken sahen wir eine Sternschnuppe über Uluru. „Nunja, … ok. Schon schön, aber soo?“ denkt ihr euch jetzt wohl. Absolut so, denn aus dieser Sternschnuppe wurde EIN METEORIT DER GENAU NEBEN ULURU EINSCHLUG!!! Da ich am letzten Tag so oft über Statistik gesprochen habe: Wie wahrscheinlich ist es denn bitte dass genau in dem Moment wo du da sitzt und guckst ein Meteorit genau neben Uluru einschlägt!!! … und es ein so kleiner ist dass du hinterher davon berichten kannst.
Sonntag, 25. Mai 2008
Sailing the Whitsundays
Es schwankt uebrigens immernoch alles leicht unter meinen Fuessen und gestern waer ich in der Dusche im Hostel fast umgefallen als die Welt, also der Duschvorhang, in einem Schwapp auf mich hinzugeschossen kam um sich dann dreist lachend (raschelnd) wieder an den Rand des Beckens zu verziehen und sich selbst als Illusion preiszugeben. Bastard!
Morgen gehts dann weiter Richtung Fraser Island. Selfdrive-Sandsafari im Jeep! Muahahaha ...
Kann leider grad keine Bilder hochladen da YHA Mist und das WLAN nicht kostenlos ist und auch gleich garnicht wirklich funktioniert. Und zum hochladen am Hostelrechner hier hab ich leider nicht den Nerv. Aber keine Angst, die kommen schon auch noch. Kennt mich ja.
Einfach um euch mal einen Vorgeschmack zu geben, hier mal ein Bild der Whitsundays aus dem Netz:

Bis die Tage! (uebrigens ist es grad mal 8.30 Uhr am Morgen und ich bin schon ne Stunde online. Und das obwohl mein Bus erst heut abend um sechs faehrt. Was mache ich hier eigentlich?)
Montag, 19. Mai 2008
Weiter gehts
Hab die letzten 2 Tage damit verbracht durchs Atherton Tableland zu kurven. Der absolute Hammer. Eine wahnsinnig tolle Landschaft, superschöne Wasserfälle und klasse Thüringer Bratwurst mit Essigkartoffelsalat! Hmmm, lecker. Das hat mal wieder richtig gut getan. Achso, ja: die Tablelands ... Hmm, lecker. Bratwurst!
Freitag, 16. Mai 2008
Unterwasserkamera
Hier mal ein paar Bilder:

Mittwoch, 14. Mai 2008
Desert Patrol Tag 4, Coober Pedy bis Uluru (Ayers Rock) - 2
Die erste wirklich interessante Station nach dem Sonnenaufgang war dann eine Aboriginal Community etwas abseits des Highways. Normalerweise ist der Zutritt zu diesen Siedlungen strengstens verboten und nur mit einer schwierig zu bekommenden Sondergenehmigung machbar. In diesem Fall war das zwar anders, da es dort ein Kunst- und Kulturzentrum mit Galerieverkauf gibt, aber allein die Straße dahin ist schon Schutz genug vor westlichen Einflüssen. Das war die schlechteste Straße die ich bisher in meinem Leben gesehen habe. Wer dahin will brauch ein gutes Fahrgestell an seinem Auto und sollte keine losen Dritten als Gebiss haben. Die Straße war gesäumt mit ausgebrannten Autowracks, was mich irgendwie an Fantasy- und Horrorfilme erinnert wo die Opfer sich in einem dunklen Wald oder so dem Ort ihres Untergangs
nähern und sich die Zeichen drohenden Unheils in Form von Schädelpfählen oder ähnlichem mehren je näher man kommt. Kurz nach Verlassen des Highways kommt dann auch noch dieses Schild was einen auf das absolute Fotografier- und Filmverbot hinweist. *schmoll
Entsprechend gibt es keine Bilder davon. Die fotografierten Autowracks sind knapp außerhalb dieses Bereiches. Ich frage mich nur nach dem Besuch ob der Grund für dieses Verbot wirklich in religiöser Pietät oder viel mehr in staatlicher Scham zu suchen ist. Diese Siedlung war ein einziger, von menschlichen Zombies bewohnter Müllhaufen. Das ist wirklich traurig, vor allem wenn man bedenkt das die Tradition der Aboriginees mit etwa 60.000 Jahren auf dem Buckel die älteste bekannte durchgehende Kultur der Welt ist. Und nach ein paar Tagen in der Dürre des Outbacks entwickelt man irgendwie auch eine Art automatischen Respekt für eine Kultur, die unter diesen Umweltbedingungen so lange erfolgreich überlebt hat. Ein Gespräch mit der Leiterin des Kulturzentrums (eine gebürtige Britin) enthüllte mir einige der Gründe für die desolaten Zustände in dieser Siedlung. Aboriginees sind eigentlich Nomaden, die kaum länger als ein paar Wochen an einem Platz bleiben bevor sie weiterziehen. Eine permanente Niederlassung (die für Sozialhilfe benötigt wird) ist einfach nicht Teil ihres Lebensstiles. Desweiteren hat die Kolonisierungsgeschichte Europas in Australien eine tiefe Scharte im kulturellen Selbstbewusstsein der Ureinwohner geschaffen, die nicht leicht zu heilen ist. Christen und Muslime sind nicht die einzigen die sich für die Krone der Schöpfung halten … Dazu kommt noch der Umstand dass dort 380 Menschen leben und es ganze 30 Jobs außerhalb des künstlerischen Betriebes des Kulturzentrums gibt, der etwa 80 Künstler arbeiten lässt (nicht alle zur gleichen Zeit). Ausgerechnet dort hatten wir dann unser Mittagessen zwischen herumstreunenden Dongs (Eigenkreation als Abkürzung für dog-dingoes), die allesamt aussahen als ob sie im nächsten Moment vor Schwäche oder aufgestauter Langeweile umfallen würden. Schließlich ist es auch noch so dass die Gegend erst vor gut 70 Jahren erkundet wurde und der erste Kontakt zwischen Europäern und zentralaustralischen Aboriginees noch nicht sehr lange her ist. Spirituelle und geistige Narben sind entsprechend noch sehr frisch. All das macht die Integration nicht gerade einfacher, vor allem nicht wenn dann noch Alkohol und Drogen ins Spiel kommen.
Alles in allem wirklich traurig diese Angelegenheit. Irgendwie waren wir dann doch alle ein wenig froh als wir nach dem Kauf von ein paar dort gemalten Postkarten und anderen Souvenirs den Ort verließen. Es stimmte einen trübsinnig und nachdenklich, was aber vielleicht auch mal ganz gut ist auf so einem Trip. Man merkt eben dass Australien besonders im Umgang mit seinen zugleich ältesten und jüngsten Bürgern nicht unbedingt das Traumparadies ist als das es sich so oft präsentiert.
Mit diesen Worten werde ich mich jetzt erstmal in die Nacht verabschieden da ich enorm müde bin und mir beim Schreiben schon mehrmals die Augen zugefallen sind. Die Bilder für diesen Tag binde ich morgen ein (bis dahin könnt ihr sie euch auch bei flickr anschauen). Gute Nacht!
Desert Patrol Tag 4, Coober Pedy bis Uluru (Ayers Rock) - 1
Von diesem Tag ist enorm viel zu berichten, also gibt es diesmal 2 Teile um das Lesen zu erleichtern.
Teil 1
Dieser Tag sollte uns aufgrund einer Fehleinschätzung den frühestens Start des gesamten Trips bescheren: 5.30Uhr, was Aufstehen um 4.45 bedeutete. Die Fehleinschätzung betraf die Zeit des Sonnenaufgangs und kam von … mir. Erm, uups!? Irgendwie hatte ich mich zu erinnern geglaubt am vorherigen Tag die Sonne gegen halb sechs aufgehen zu sehen als ich für meinen morgendlichen Panoramaflug die Augen vor den meisten anderen öffnete. Naja, da Kelly mir lebhaft zustimmte und sie auch so früh aufstehen musste lag die Schuld wenigstens nicht komplett auf meinen Schultern. Das Ausmaß des ganzen Dilemmas erfuhren wir dann kurz nach Aufbruch.
Es gab nämlich noch keinen Kaffee und sowohl Kev als auch ich brauchten den dringend wie halt jeden morgen. Bei der Bäckerei mussten wir auch mehr oder weniger auf Raubzug gehen als wir in tiefster Dunkelheit in den Hinterhof fuhren, verwirrt durch ein schwarzes Nichts tappten um dann an einer halb verriegelten Tür rumzufummeln bis sie uns einen Schatz frischen Brotes preisgab. Auch wenn ich viel später erfuhr dass das alles mit dem Bäcker abgemacht ist weiß ich jetzt wie man im Halbschlaf zum Einbrecher wird. So zumindest fühlte ich mich irgendwie. Aber Hunger und mentale Betäubung durch unterbrochenen Tiefschlaf trüben das Urteilsvermögen in erheblichem Maße.
Nachdem wir dann mit Brot und ohne Kaffee die Stadt verlassen hatten fuhren wir mal wieder auf Dreck um dann ein weiteres mal am Dingozaun zu halten und dort letztendlich festzustellen dass wir viel zu früh dran sind, da der Himmel erst so langsam begann eine bläuliche Färbung anzunehmen und es zudem arschkalt war. Nächte im Outback können gemein kalt sein! Naja, wir standen ein bisschen doof und frierend in der Gegend rum (also Kev, ein Franzose und ich). Die anderen saßen frierend im Bus und haben uns böse und sehr müde angestarrt. Hab ichs schon erwähnt? … Erm, uups!?
Wir fuhren dann endlich weiter und kamen 50km nördlich von Coober in den sogenannten Breakaways an. Das ist eine recht bizarre Hügelkette und ein weiteres heiliges Areal der Aboriginees, die das Abroonaa nennen. Hat mal wieder viel mit Urahnen und der Traumzeit (den ihre Genesis) und so zu tun. Der Sonnenaufgang dort war fantastisch. Stellt euch einfach Mad Max (was direkt dort zu großen Teilen gedreht wurde) mit nem romantischen Sonnenaufgang und vor allem ohne Mel Gibson vor.
Nach ein bisschen rumlatschen, viel fotografieren und noch mehr staunen machten wir uns auf den Weg nach Norden entlang des Stuart Highways, dem wir noch sehr lange folgen würden. Da wir erstmal eine Weile zu fahren hatten nutzten wir ersten Reihen die Zeit um eine Menge Mist, ergo lustige Spielchen auszuhecken. Aus der entstehenden Auswahl entschieden wir uns für Highway Bingo, Stille Post und (Un)glücksrad. Stille Post klingt nicht sonderlich aufregend, wird aber überaus amüsant wenn der Satz auf Englisch ist und die Hälfte der Teilnehmer nur ziemlich rudimentäres Englisch spricht. Ich weiß leider nicht mehr welche Sätze wir hatten, aber am Ende stimmte nie mehr als ein Wort im Vergleich zum Anfang.
Highway Bingo ist ziemlich simpel, da es halt wie Bingo funktioniert (googelt notfalls selber nach). Jeder zahlt 50 Cent ein (Gesamtgewinn bei 22 Leuten entsprechend $11), schreibt 6 Zahlen auf einen Zettel und gibt sie dem Nächsten. Relevant ist die erste Zahl auf dem Nummernschild aller Autos denen wir begegnen während sich der Bus irgendwie bewegt. Schon nach 3 Zahlen war klar dass ich nicht gewinnen konnte, denn ich hatte noch 4-4-8 übrig während eine Holländerin schon nur noch 4-8 hatte. Gewonnen hat sie aber auch nicht, denn noch während ich mich aufregte und sie mich auslachte hat eine der Deutschen ihren Zettel gefüllt und uns das Freudestrahlend mitgeteilt. Nach den Blicken der Holländerin hätte sie eigentlich tot umfallen und winseln (ja, auch wenn sie schon tot ist) müssen. Mich hat es irgendwie gefreut. Späte Schadenfreude ist noch besser als die erste.
Das (Un)Glücksrad basiert auf den Zahlen von 1-24 (22 für die Teilnehmer und 2 für die Gruppe), die auf den linken (das wird später noch wichtig) Vorderreifen geschrieben werden. Wenn die Zahl des Betroffenen bei einem Stop an einer der 2 Marken landete (2 Opfer pro Streich um die Hemmschwelle zu senken) musste eine Aufgabe erfüllt werden. Diese wuchsen natürlich auch auf unserem Mist (15 an der Zahl) und wurden aus einem (meinem) Hut gezogen. Gemalt haben wir (ich mal wieder) die Marken bei unserem ersten Tankstopp des Tages an einem belebten Roadhouse, wo ich auch meinen ersten Roadtrain sah. Sch***verdammtnochmal sind die groß!!! Dass muss man sehen um es wirklich zu begreifen. Der hier ist noch mittelmäßig: Die gibt’s bis 50 und mehr Meter Länge mit bis zu 4 Anhängern. Beeindruckend!
Achso, ja - das (Un)Glücksrad: Nun, die Marken sind nicht unbedingt gleichmäßig geworden (nett gesagt). Aber hey, wen kümmerts: Wir sind hier im „Land of no worries mate“. Da wir aber sehr viele Deutsche dabei hatten gab es eine Menge worries, viel Nörgelei und noch mehr (vermutlich falsche) Wahrscheinlichkeitsberechnungen mit hinterher noch mehr Nörgelei. Ich fands lustig bis ich am 2. Stop selber dran war und in den Hut greifen musste. Schluck, ich wusste ja was für Gemeinheiten da auf ihre Ziehung warteten.
Wie zum Beispiel Waltzing Matilda singend um den Bus herum Walzer tanzen oder auf einen Wildfremden zugehen und ihn überaus stürmisch als alten Bekannten begrüßen. Ich musste zusammen mit einer Holländerin am nächsten Roadhouse auf den Trailer klettern und verzweifelt „Where the f*** are we?“ blöken. Das fand ich dann wieder lustig, da ich a) wirklich keinen Schimmer hatte wo wir waren und ich mich b) auf dem Trailer ja eh schon gut auskannte. ;)
Andere mussten dann ausgerechnet als wir im Nichts mitten auf dem Stuart Highway anhielten, weil wir einen von Norden kommenden Groovy Grape Bus trafen, zu irgendeinem Rocksong Luftgitarre spielen. Auf der Straße, während die im anderen Bus (auf nur einer 2-Tage Tour mit viel Stress und noch weniger Zeit) zuguckten und aussahen als ob sie uns für komplett bescheuert halten. Toll!
Desert Patrol Upload endlich fertig
Dann gibt es auch die Bilder von Cape Tribulation und Cairns
Bilderupload
Verkehrsunfall (NICHT ICH)
Da wir dann erstmal die Straßen ringsrum gesperrt haben bis die Polizei da war (was recht lange dauerte) endete ich in der Mitte der Straße stehend, wie ein Verrückter winkend, um Autos umzuleiten. Wenn man grad gesehen hat wie man ungeschützt bei einem Verkehrsunfall abschneidet, war das schon ein etwas mulmiges Gefühl. Ich hab Jay (dem Hostelbesitzer) dann vorgeschlagen Warnwesten anzuschaffen, was er jetzt auch tun wird. Das ist nötig da es an dieser Kreuzung ständig knallt mit im Durchschnitt 3 schweren Unfällen pro 2 Monaten. Das war bisher aber der schlimmste. Jay ist enorm angepisst, denn er hat in den letzten 3 Jahren schon 5 Petitionen für die Errichtung von Ampeln eingereicht. Was er erreicht hat sind 2 Verkehrsinseln mit Vorfahrtszeichen die man schnell übersieht. Irgendwie erinnert mich das enorm an die Kreuzung Königsbrücker/Grenzstraße.

NACHTRAG: Es war bereits in den Medien: der Typ ist in einer stabilen Lage und wird überleben. Bin da echt froh drüber. Macht es im Nachhinein erheblich leichter, da man letztendlich nicht zugesehen hat wie einer das zeitliche segnet.
Image by broken glass
Sonntag, 11. Mai 2008
Desert Patrol Tag 3, der Rest



Coober Pedy selbst ist allerdings eine der interessantesten Ortschaften die ich je gesehen habe.







Die Bilder dazu kommen morgen, da ich heut erst von meinem Cape Tribulation Trip wiedergekommen bin. Der war übrigens ziemlich witzig. Zum Beispiel hab ich mich als Robinson Crusoe Junior probiert und eine Kokosnuss geknackt. Dazu muss ich mal sagen dass die riesig sind, und die kleine braune Kugel die man im Film und im Supermarkt sieht bei weitem des kleinste Problem darstellt. Dazu aber mehr wenn ich es mal irgendwann geschafft habe den Blog soweit aufzuarbeiten. Gute Nacht bis dahin ...
Desert Patrol Tag3, Rundlfug: The Painted Hills





Ich möchte keine großen Worte an Erklärungen verschwenden (ausnahmsweise) und werde einfach mal Bilder sprechen lassen:

Wunderschön, oder? (mehr gibts wie immer auf flickr)
Hier mal noch ein Nachtrag mit etwas wissenswertem: Sowohl William Creek, als auch die Painted Hills befinden sich auf dem Gelände der Anna Creek Cattle (Vieh) Station. Diese Cattle Station ist mit einer größeren Landfläche als Belgien die größte der Welt. Es ist allerdings nicht so, dass denen das Land gehören würde. Vielmehr ist das alles Aborigineeland, welches die Viehzüchter pachten um es landwirtschaftlich zu nutzen. Rein theoretisch könnten die Aboriginees einfach das Pachtrecht entziehen und damit die größte Viehfarm der Welt schließen. Das ist allerdings wohl genauso wahrscheinlich wie der Abbau sämtlicher Vorurteile zwischen Aboriginees und Weißen in den nächsten 10 Jahren und ersterer volle Integration. Es wird nicht passieren ...
Freitag, 9. Mai 2008
Desert Patrol Tag 2










Ein kurzer Besuch bei den Ockerklippen folgte. Diese Klippen sind extrem bedeutsam für die Aboriginees ganz Australiens da Ocker eine der am häufigsten benutzten Farben ihrer Kultur ist. In Konsequenz reiste man aus allen Ecken dorthin um das Zeug zu bekommen. Höhlenzeichnungen um Darwin wurden zum Beispiel damit geschaffen. Wir sprechen hier nebenbei gesagt über eine Distanz von über 3000km! Und das um ein bisschen Farbe zu bekommen ...







Da ich morgen früh mal wieder gegen dreiviertel sechs aufstehen muss und dieser Eintrag ohnehin schon wieder extrem lang ist mach ich hier Schluss und wünsche eine gute Nacht. Morgen gehts dann bis Sonntag in den noch tropischeren Norden zum Cape Tribulation.
Hier noch ein paar "on the road" Bilder von diesem Tag:



