Montag, 28. April 2008

Great (away from) Ocean Roadtrip Teil 6

Sonntag, 20.04.: Ja, es war auch diese Nacht wieder ziemlich kalt. Mit der üblichen Verspätung sind wir dann nördlich zu den MacKenzie Fällen gefahren. Wenn da mal Wasser drin ist sehen die bestimmt auch recht spektakulär aus. Da aber kein Wasser drin war, sahen sie halt aus wie Wasserfälle eben so aussehen. Vorher noch einen Abstecher zum Reids Lookout, dessen Ausblick wieder mal weniger spektakulär war als der Weg dorthin lang. Vielleicht lags auch daran dass es ziemlich diesig war. Da auf dem Weg dahin ein Versuch eine weitere CD zu brennen gescheitert ist haben wir eine Kaffee- und Hotdogpause eingelegt während der wir dann noch die 2te CD erfolgreich gebrannt haben. Das klingt vollkommen uninteressant? Richtig, isses auch. Das is aber auch nur die Rahmenhandlung für die avianische Frechheit des Jahrhunderts!
Als ich da nämlich saß, meinem Laptop beim brennen zuschaute und meinen Hotdog bequem in der rechten Hand auf Kopfhöhe hielt (fragt bitte nicht wie das bequem sein soll und warum überhaupt. Ich weiß es auch nicht) machte es auf einmal Flapflap-Ratsch-Schock-Häh?
Ein Kookaburra (aus der Familie der Eisvögel, auf Deutsch als Jägerliest bekannt) konnte der Versuchung nicht wiederstehen und hat in einer Art Fly-by-snatching meinen Hotdog zur Beute erkoren. Der Sack! Das war MEINER und der hat $4.50 gekostet! So ein kleiner Scheißer! Die sind auch als Lachender Hans bekannt weil sie manchmal einen Lachähnlichen Ruf haben. Wenn der DAS gemacht hätt, hätt ich ihn glaub direkt vom Baum in die Pfanne gehauen (der saß in Kopfhöhe)! Die restliche Vogelwelt kann sich bei ihm bedanken, denn durch dieses Ereignis habe ich meine Kriegserklärung nun an die gesamte Vogelwelt (ja, auch Wellensittiche!) ausgeweitet, anstatt sie auf Tauben (siehe Kaffeescheißer-post im März) zu beschränken. Ich kann für nichts garantieren und bin auch nicht schuld. sie haben es nicht anders gewollt ...
Aber wenigstens war der Arsch fotogen:

Nun gut, wir haben dann den Weg wieder Richtung Westen eingeschlagen mit Ziel South Australia. Die Gegend wurde öder und die Straßen wurden gerader. Uns wurde klar warum hier fast alle Neuwagen Tempomat serienmäßig haben ... Und aller 300m oder so Schilder mit dem Thema Sekundenschlaf oder Pause machen. Hier gibt es sogar etwas mit dem Namen "Operation Coffee Break". Die vergeben an den großen Highways kostenlos Kaffee und Tee. Dummerweise kamen wir an so einem Schild vorbei als wir grad noch an unseren $3.00 Cappucinos nuckelten. Super!

Das hieß stundenlange Fahrt entlang grader und öder Straßen und die schnellste Verkehrskontrolle (Adrian am Steuer) der Welt:
"G'day, did u drink anything today?"
"No"
"You mind a breath-analyser test?"
"No"
Pust-Piiiiieeep
"No worries, have a good trip"
"Bye"

Das hat alles zusammen etwa 30 Sekunden gedauert. Keine Papiere, nüscht ... Fanden wir irgendwie als Deutsche ziemlich faszinierend, wo bei uns ja schon ein Routinecheck ne halbe Stunde dauern kann.

Kurz nach der Südaustralischen Grenze (Hurray, Staat No 4) kamen wir dann zu einem Quarantäne Container für Früchte und anderes organisches Material wie etwa Vieh. Da die Strafen für ein Brechen der Quarantäne ziemlich heftig sein können und ein Mietwagen mit Queensland-Registrierung bestimmt ein sicherer Kandidat für eine Kontrolle wäre haben wir uns gedacht, najut ... Anhand der Reaktionen anderer Autofahrer kam uns die Ahnung dass wir die einzigen sind, die das in den letzten 20 Jahren beachtet haben. Ein Truckfahrer hat sogar gehupt und mit einem Handwink gedankt. Der kam wohl aus der Agrarindustrie ...
Jedenfalls endete die Angelegenheit in einer regelrechten Fruchtfressfrenzy: 4 Tomaten, 5 Bananen und 7 Äpfel in 10 Minuten aufgeteilt zwischen uns dreien. Ich habe mal gehört dass eine Vitaminüberdosis tödlich sein kann! Kann man mal sehen wie gefährlich es ist die Gesetze zu achten.

Etwas später erreichten wir dann Bordertown, wo wir unser Nachtlager aufschlugen und einer weiteren Gefahrenquelle Australiens begegnen sollten. Diese überaus hübche Kandidatin hier:
Das ist eine Wolfspinne mit ihren Jungen auf dem Rücken (etwa Handtellergroß mit Beinen). Über das Gefahrenpotential besteht ein wenig Uneinigkeit, denn normalerweise ist sie wohl vollkommen harmlos, aber es gibt Berichte wo ein Biss von denen eine Nekrose auslösen kann, die einem die Haut regelrech auflöst. Sonderlich lecker sehen die Bilder dazu nicht unbedingt aus sag ich mal und bisher hat man wohl außer Abhacken auch keinen Weg gefunden diese Nekrose zu stoppen (sie verbreitet sich mit etwa 1-2 mm pro Monat). Und weil es so viel gefährlicher und dramatischer wirkt geht einfach davon aus, dass diese Spinne an dieser Klowand genau das verursacht hätte!
Danke, euer Pale Irvine!

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