Mittwoch, 28. Juli 2010

Sentimentale Momente

Angeregt durch eine Unterhaltung mit einer Kollegin habe ich mich noch einmal in die "historischen Tiefen" meines Blogs gestürzt. Hatte ja nun um die 2 Jahre nichts geschrieben und vor reichlich einem Monat wieder damit angefangen. Vorher habe ich mein Umfeld mit diesem Blog über meine Erlebnisse in Australien auf dem Laufenden gehalten. Und dieser Zeit bin ich gerade noch einmal etwas nachgestöbert.

Es ist schon sehr interessant und amüsant mit nun einigem Abstand zu lesen, was man damals erlebt und darüber geschrieben hat. Aufgrund des Gesprächsthemas mit meiner Kollegon hat es mich speziell zum Beitrag über mein Angelerlebnis an der Great Ocean Road hingezogen.

Es klingt zwar nach Selbstbelobhudelung, aber ich kann diese alten Einträge nur empfehlen. Die sind eine "ungefilterte" Darstellung meiner Erlebnisse Down Under und meiner Meinung nach auch recht gut zu lesen. Aber überzeugt euch selbst.

Sonntag, 25. Juli 2010

Twitter und die Loveparade

Florian Meyer, ein begeisterter Blogger und Twitterer, hat zu diesem Thema schon einen interessanten Beitrag auf Scherzinfarkt geschrieben. Die Diskussionsbeiträge zu diesem Artikel sind eigentlich genauso interessant und zeigen verschiedenste Positionen zur Nutzung von Twitter. Grundsätzlich stimme ich Florian in seiner Position zu, kann aber auch Wahrheit in den Kommentaren finden.

Die sich stellende Grundfrage ist doch, ob Twitter (schon) ein geeignetes Tool zum Kommunikationsmanagement bei Katastrophen ist. Während der Ölpestkatastrophe im Golf von Mexiko wurde Twitter wohl zum ersten Mal aktiv für Krisenmanagement genutzt. Akkumuliert im Webauftritt des Deepwater Horizon Command Center liefen die Drähte aus verschiedenen Kommunikationskanälen, so auch die typischen Social Media Kanäle wie Twitter und Facebook, zusammen. Man wollte so ein umfassendes Bild der Lage generieren, Transparenz suggerieren (leider war es wohl nur das) und in Echtzeit reagieren können. An sich keine schlechte Idee.

Allerdings liegt der Fall bei der Loveparade erheblich anders. Das fängt schon beim zeitlichen Horizont des Ereignisses an und geht bei der Psychologie weiter. Während die Ölpest ein vergleichsweise langfristiger Prozess war, bei dem sich vernetzte Kommunikation über einen gewissen Zeitraum entfalten kann, ist die Massenpanik bei der Loveparade ein eher spontaner Prozess. Sinnvolle Kommunikation über digitale Medien hatte also kaum eine Gelegenheit sich zu entwickeln. Die vermehrt auftauchenden Zeugenaussagen, dass Teilnehmer auf die Gefahr einer Massenpanik hinwiesen, deuten aber in dieser Hinsicht ein gewisses Potential an. Zielgerichtetes Monitoring von Event bezogenen Tweets könnte tatsächlich die frühe Indikation von Problemen erlauben. Dazu sind allerdings mehrere Voraussetzungen zu erfüllen:
1. Eine erheblich weiter verbreitete mobile Nutzung von Twitter
2. Die Verwendung relevanter Hashtags zur Themenindikation
3. Bewusstsein der Sicherheitsverantwortlichen für diesen Kommunikationskanal
4. Technische Faktoren wie Netzverfügbarkeit und -Stabilität

Wahrscheinlich wird es noch eine Weile dauern, bis diese Kriterien tatsächlich erfüllt werden können. Es ist aber ein interessanter Ausblick auf die Möglichkeiten des Krisenmanagements mit Twitter. Die Filterung relevanter Tweets über hastags oder Schlüsselwörter ist nicht weiter schwierig. Ein gutes Beispiel für die sinnvolle Nutzung im Zusammenhang der Loveparade ist die Sammlung der Vermissten-Tweets auf einer zentralen Webseite (momentan scheint die Seite gesperrt) ebenso wie die Verbreitung der Vermisstenmeldenummer über Tweets. Es ist durchaus auch möglich Twitterdaten offline verfügbar zu machen. Möglichkeiten sind zum Beispiel Visualisierungen über Displays im Eventbereich oder eine Art Pagerfunktion für Hilfs- und Sicherheitskräfte

Ein weiteres Problem ist tatsächlich die Pietät. Da Twitter als offenes Kommunikationssystem angelegt ist, kann sich natürlich jeder in die Kommunikation einmischen. Die spontane Natur von Tweets in der mobilen Nutzung führt des Öfteren zu unbedachten Tweets, die sich im Ton und Inhalt mitunter disqualifizieren. Da liegt eines der Probleme, die man mit Twitter im Katastrophenmanagement haben wird: Twitter ist primär ein Unterhaltungsmedium, das keine sozialen Konventionen explizit fordert. So sind auch bei der Loveparade Tweets erschienen, die teilweise mehr als nur pietätlos waren. Das ist in den klassichen Medien aber auch kein unbekanntes Phänomen und auch Element der partizipativen Kommunikationskultur einer demokratischen Gesellschaftsordnung. Man könnte über die Skandalwirkung und die daraus folgende Bewusstseinssteigerung sogar einen gewissen Grundnutzen darin sehen.


Zusammenfassend will ich sagen, dass Twitter bei der Loveparadekatastrophe ein gewisses Potential gezeigt hat, welches aber aus verschiedenen Gründen noch nicht genutzt werden konnte. Gründe sind unter anderem mangelndes Bewusstsein für das Medium und (noch) fehlende Konventionen (ich meine hier organische, die aus sozialen Mechanismen entstehen). Twitter kann auch allein nicht DAS Mittel zur Kommunikation sein, aber es könnte durchaus unterstützend wirken und ein schneller Multiplikator für Meldungen sein.

Donnerstag, 15. Juli 2010

Facebook bevorzugt Mörder gegenüber nackten Plastikpuppen

Nochmal kurz zur Erinnerung. Am 6. Juli hatte ich über die Zensur einer nackten Porzellanpuppe auf einer Facebook Page berichtet. Die nackten Porzellanbrüste verstießen gegen die Geschäftsbedingungen betreffs Pornographie und wurden mit einem netten Zensurbalken versehen.

Was scheinbar nicht gegen die Geschäftsbedinugngen verstößt ist die Huldigung eines Mörders. Raoul Moat, nach einer Haftstrafe wegen Körperverletzung gerade aus dem Gefängnis entlassen, schoss die Ex-Freundin an, tötete den neuen Freund der Frau mit einem Kopfschuss und behagelte auch noch einen Polizisten mit Blei. Danach richtete er sich nach einer längeren Verfolgungsjagd selbst.

Auf Facebook gibt es eine "Diskussionsgruppe", die sich unter anderem mit der Huldigung dieses Mannes beschäftigt ("He's a legend"). Die Löschung dieser Gruppe wegen der Verherrlichung von Gewalttaten und Tätern wurde von Facebook rigoros abgelehnt. Der Grund? Das Recht auf freie Meinungsäußerung ...


Also mal ehrlich! Was sind denn das für moralische Werte, bei denen zwei knubbelige Erhebungen aus fein modelliertem Porzellan mehr Anstoß erregen als die Verherrlichung eines Mörders aus niederen Beweggründen (Eifersucht)? Das soll jetzt kein Aufruf sein die Diskussions-Seite zu löschen. Ich finde nur einfach die Kriterien arg verschoben. Da sind wir aber wahrscheinlich ziemlich der amerikanischen Moralinterpretation ausgeliefert: Gewalt ist schlecht, aber mitunter auch nützlich und daher nicht grundsätzlich verdammenswert. Nacke Brüste hingegen gelten als grundweg gesellschaftsschädigend und dürfen daher keinem Nutzer zugänglich gemacht werden.


Ich finde das unglaublich, aber werde ich deswegen mein Facebook Profil löschen? Nein, genausowenig wie geschätzte 500 Millionen weitere Nutzer. Das mag einem wenig profiliert erscheinen, aber leider bin ich für meine berufliche Zukunft (zumindest im Moment) darauf angewiesen. Was übrig bleibt ist die Hoffnung auf eine Welle der Entrüstung sowie ein bitterer Beigeschmack ...

Eine kleine (aber immerhin eine) Möglichkeit ist der Facebook Like-Button an der Seite dieses Artikels, denn dadurch bekennt ihr euch zur Kritik an Facebook's Zensurrichtlinie.

Also: Hate it by liking it!




Photo von Raoul Moat: PA auf Telegraph.co.uk

Mittwoch, 14. Juli 2010

Hootsuite mit neuen Features

Viele Unternehmen rätseln ja immernoch was sie mit Twitter anfangen sollen und wie sie es bewerten, wenn sie damit angefangen haben. HootSuite, ein bereits ziemlich weit verbreiteter Browserclient für Twitter, hat nun gesteren neue Analysefunktionen eingebaut. Diese erlauben es, unter anderem, Twitternutzer nach ihrem Einfluss zu bewerten. Wie funktioniert das?

Das ganze basiert auf dem Klout Score, einer Kennzahl, die entwickelt wurde um den Einfluss von Twitternutzern zu messen. Dabei spielen verschiedene Faktoren wie Followeranzahl, Retweet-Wahrscheinlichkeit und Einfluss deiner Follower eine wichtige Rolle. Gemessen wird das Ganze auf einer Skala von 0-100, wobei 100 (recht offensichtlich) der stärkste Wert ist.

Die Umsetzung des Klout Score Filters bei Hootsuite finde ich sehr komfortabel gelöst (siehe Bild oben). Mit einem Klick auf den Pfeil rechts oben in der jeweils interessanten Spalte kann man die Filteroptionen aufrufen und dann zwischen Keyword und Klout Score wählen. Mit dem Schieberegler stellt man ein, welcher Minimumwert für den Filter gelten soll. Praktischerweise wird bei Verwendung des Filters auch gleich der individuelle Klout Score der Nutzer angezeigt. Feine Sache!

Nun, was bringt mir das? So einiges, wenn man es richtig verwendet. Unter der Annahme, dass der Klout Score eine belastbare Kennzahl ist, lässt sich so nachschauen, was (oder ob) einflussreiche Twitternutzer über mich sagen. Wenn zum Beispiel ein Nutzer mit einem Score von 80 oder mehr eine Beschwerde äußert, sollten alle Alarmglocken schrillen. Aber Achtung, das heißt nicht, dass man Beschwerden von Nutzern mit niedrigem Klout Score ignorieren sollte! Denn das können trotzdem gute Kunden sein.

Des weiteren ermöglicht dieser Filter auch eine gezielte Suche nach einflussreichen Nutzern, bei denen es sich lohnt, diese individuell zu "umgarnen".

Tolle Sache! Und das Beste? Es ist kostenlos und einfach in den Webclient eingebaut, also kein Aufwand ...

Dienstag, 13. Juli 2010

Wem gehört Facebook? John will auch ein Stück vom Kuchen

Die Financial Times hat heute bekannt gegeben, dass beim New Yorker Gericht eine Klage zu den Eigentumsverhältnissen von Facebook eingegangen ist. Ein gewisser Paul D. Ceglia behauptet damals mit Zuckerberg einen Vertrag geschlossen zu haben, der ihm für die Programmierung des Vorgängers "The Face Book" einen Anteil von 50% an der Firma einräumt sowie ein weiteres Prozent für jeden Tag Programmierzeit.

Wenn das durchkommt, wäre das ja mal heftig. Experten vermuten aber, dass die Klage ohnehin an der Verjährung scheitern dürfte. Für Vertragsansprüche gilt in den USA eine Frist von 6 Jahren. Die Person Ceglia ist ohnehin nicht ganz unumstritten. Derzeit läuft gegen ihn eine Klage wegen Betrug (laut FT). Das Hauptproblem für Facebook ist aber wohl nicht der unwahrscheinliche Fall einer Niederlage. Das Problem ist eher die derzeitig verhängte Sperre für die Abstoßung von Kapitalanteilen. Das schränkt natürlich die finanzielle Handlungsfähigkeit des Unternehmens ein.

Sollte da wirklich etwas dran sein, können wir wohl einen der großen Wirtschaftsprozesse des beginnenden Jahrhunderts erwarten ...

Geniales Productplacement

Auf dem Blog von Print24 bin ich auf ein geniales Video gestoßen. Microsoft, der Hersteller der XBox hat da eine Kampagne laufen, die an Genialität kaum noch zu übertreffen ist. An stark befahrenen Straßen hat man sich ein paar gemeine Radarfallen ausgesucht und diese ziemlich brilliant für die eigenen Zwecke benutzt:
Einfach gegenüber ein Plakat "Need for speed?" aufgehängt. Der Effekt? Geblitze Schnellfahrer erhalten von den Behörden quasi unfreiwillig die Information, dass Schnellfahren auch auf der XBox geht. Und das straffrei.

Für diese Idee gibts von mir einen dicken Daumen nach oben!

Und hier auch nochmal das Video zum direkt anschauen:




Kleine Ergänzung: Der Kommentator Roederhallo hat natürlich recht, dass es sich hier nicht um Product Placement handelt. Wer sich für dieses Thema interessiert, sollte sich mal Roederhallo's Blog zum Thema Brand Entertainment anschauen. Recht interessant, wie ich finde.
Sprechen wir also lieber von Schleichwerbung. Mir gefällt da schon der inherente Wortwitz ... ;)

Besoffen geht alles

Zum Beispiel auf einem Salzwasserkrokodil reiten. Und was macht Ihr so, wenn ihr aus der Bar geschmissen werdet? Wahrscheinlich wollte er auch nur nach Hause ...

Sonntag, 11. Juli 2010

Social Media ist wie deine Unterhose

In allen möglichen Social Media Marketing Foren, Gruppen und Blogs wird momentan ein ziemlich heißes Thema diskutiert. Der ROI von Social Media, also wieviel Kohle bekomme ich aus meiner Social Media Aktivität, gerechnet auf was ich da reinstecke. Und wie zur Hölle messe ich das.

Im wesentlichen ist man sich einig, dass man sich in nächster Zeit darüber nicht einig werden wird. Die Diskussionen sind interessant, aber ich habe ein bisschen das Gefühl das viele Teilnehmer dieser Diskussionen über das ganze Nachdenken über den ROI eigentlich irgendwie den Fokus verlieren. Ein Spruch von Scott Monty, einem Social Media Guru, bringt es für mich wunderbar auf den Punkt:

"What's the ROI for putting on your pants every morning? But it's still important to your business.

Freitag, 9. Juli 2010

Heinz Müller erschlägt Ork

Nein, das ist keine BILD-Schlagzeile, auch wenn es so klingt. Es ist vielmehr die Folge von Blizzards neuer Richtlinie für die Forenteilnahme bei Online Spielen: Im Forum wird der Echtname verwendet. Wer also World of Warcraft spielt und im Forum Rat für ein Problem sucht, muss sich damit anfreunden, dass er nun nicht mehr als Wotan der Krieger, sondern als Heinz Müller seine Fragen stellt. Wehren kann man sich dagegen übrigens nicht, da die Namensinformationen automatisch gezogen werden.


Warum aber macht Blizzard so etwas? Nun, Blizzard "facebookisiert" sein Spielerlebnis. So ist es möglich seine Blizzardaccounts mit Facebook zu verbinden. Facebook erhält dadurch Zugang zu einer weiteren Lebenswelt seiner Mitglieder. Beim eigenen Account wäre das ja auch mit Kunstnamen kein Problem. Facebook möchte aber mehr über dein persönliches Netzwerk und die Interaktionen darin (das ist der Social Graph) wissen. Dafür braucht es die Echtnamen, die ja auch bei Facebook hinterlegt sind.

Die Nutzerreaktionen auf entsprechende Foreneinträge der Administratoren sprechen Bände (siehe Link oben). Populär ist dieser Schritt nicht - rein garnicht! Auch in meinem Freundeskreis hat sich über diesen Umstand schon erheblicher Unmut breit gemacht. Ich selber spiele zwar nicht World of Warcraft, aber ich habe vor Jahren ähnliche Spiele gespielt und weiß daher welch integraler Bestandteil der Kunstname ist. Er ermöglicht ein authentischeres Spielerlebnis und man will eigentlich auch garnicht wissen wer dahinter steckt. Wirklich nicht!

Für viele Nutzer ist diese Vernetzung der Lebenswelten durchaus problematisch. Kann ein Polizist oder gar Politiker zugleich öffentlich Gromium, der fiese Schamane (Level 35) sein ohne Glaubwürdigkeit einzubüßen? Wahrscheinlich nicht, aber genau darauf läuft es hinaus: Uns ist es nicht mehr gestattet verschiedene Aspekte unserer Identität ohne das Wissen anderer zu entfalten. Mark Zuckerberg hat dazu in einem Interview gesagt, dass es Menschen mit verschiedenen Identitäten an Integrität mangelt. Ich glaube eher, dass es Zuckerberg am Gespür für soziale Bedürfnisse mangelt.

Wahrscheinlich ist es nur eine Frage der Zeit bis der Ork auch im Spiel von einem x-beliebigen Heinz Müller erschlagen wird. Wo bleibt da die Würde des Orks?

Hier noch ein Link zu einem guten Artikel über die Implikationen für Spielforen

Donnerstag, 8. Juli 2010

Associated Press und frei interpretierte Nutzungsrechte

Es ist irgendwie schon ziemlich ironisch, diese ganze Geschichte. Ok, von Anfang an. Associated Press hat eine Richtlinie erstellt wieviel das kommerzielle zitieren Ihrer Meldungen kostet. Man kann das mit einem kleinen Tool von AP Wort für Wort ausrechnen. Damit will man sich wohl in Zeiten zunehmender Copy&Paste Mentalität einen gewissen Umsatz mit Online-Pressemeldungen erhalten. Das ist soweit ja kein Problem und eigentlich allein Sache des Unternehmens.

Interessant wird es hier: In einer Meldung hat AP von der Webseite von WOOT zitiert (im Zusammenhang mit dessen Verkauf an Amazon). Der CEO von WOOT, Ruthledge, hat sich nun den Spaß gemacht festzustellen, dass AP ihm jetzt eigentlich Geld schuldet - $17.50 um genau zu sein.

Techcrunch, die sich wegen AP wegen derer Zitieregel schon seit ein paar Jahren verweigern, fand das ziemlich bemerkenswert und hat es gepostet. AP fand das überhaupt nicht witzig und hat prompt geantwortet, dass das ja ok wäre weil sie Ruthledge interviewt hatten. Von dem Interview wurden 3 Worte gedruckt, von der Webseite dann doch ein wenig mehr. Nun ja, wie sich das ganze weiterentwickelt kann auf Techcrunch verfolgt werden.

Hier stoßen eindeutig 2 Welten der Interpretation von Medien-Nutzungsrechten aufeinander. Oder sollten wir lieber sagen 3, da Associated Press alleine ja schon 2 präsentiert: Die für Nutzer und die für AP ...

Mittwoch, 7. Juli 2010

Der Twitter-Social Media-Effekt

Ich möchte hier mal ein kleines persönliches Beispiel für den positiven Effekt von Twitter auf Blog-Traffic zeigen. Seit ein paar Wochen betreibe ich den Blog meines aktuellen Arbeitgebers. Jeder, der schon einmal einen Blog gestartet hat, wird wissen wie schwierig und frustrierend es sein kann, Traffic auf seiner Seite zu erzeugen. Man krebst mit eher geringen Zugriffszahlen herum und schaut skeptisch auf die Statistiken, die sich ja doch nicht aus dem Keller erheben wollen. Langfristig kann man das mit Linkbuilding sicherlich unterstützen, aber das macht Arbeit und nicht immer Freude.

Und dann passiert so etwas: 
Man stößt auf eine witzige Neuigkeit, die gerade genau im Trend liegt und schreibt etwas darüber. Weil man ja auch bei Twitter ist und die Kanäle ein wenig vernetzen will, twittert man die Nachricht mit einem Link auf den Post. Wie effektiv das selbst mit einem ziemlich neuen Twitteraccount mit gerade einmal 8 Followern (zum Zeitpunkt des Tweets, davon 5 Twitterspammer) ist, zeigt die folgende Grafik auf eindrucksvolle Weise:


Die Aufrufe gingen sprichwörtlich durch die Decke (und tun es während des Schreibens immernoch). Geht man von einer substantiellen Followerbasis (sagen wir mal 200+) aus, potentiert sich dieser Effekt natürlich nach dem Schneeballprinzip. Hat man auf seiner Seite die geeigneten Elemente um Nutzern einen Mehrwert zu bieten, besteht eine recht gute Chance, dass man zumindest einen Bruchteil der Neugierigen zu loyalen Besuchern macht. Selbst bei einer geringen Quote von etwa 1% hätte man letztendlich einen wahrscheinlich recht guten Return auf seine etwa 5 Minuten investierter Zeit.

Ob man dann in weiterer Konsequenz die "Follower" zu Kunden machen kann, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt. Wichtig ist, dass einen jemand sieht, denn nur wer dich kennt kann dich auch mögen.

Dienstag, 6. Juli 2010

Facebook zensiert Porzellanpuppen

Mit für Europäer unverständlich strengen Moralprinzipien hat ja schon Apple im App-Store von sich reden gemacht. So wurde eine Ulysses Comic-App wegen nackten Körperteilen gebannt. Nun hat auch Facebook ein neues Kapitel im Buch der puritanistischen Zensur geschrieben:

Eine Juwelierhändlerin präsentierte auf ihrer Fanpage ein Poster mit einer nackten Porzellanpuppe neben zwei Ringen. Sie wurde mehrfach verwarnt und als sie keine Schritte zum Schutz der Facebook-Nutzer unternahm bekam ihr Profil einen Pornobalken. (laut Spiegel Netzwelt)


Also ich finde das ziemlich schockierend mit welcher Maßlosigkeit hier im Sinne amerikanischer Prüderie munter vor sich hin zensiert wird. So sind bei Facebook auch Bilder stillender Mütter und Bilder nach Brustamputationen (von einer Brustkrebsvorsorge-Fanpage) verschwunden. Ob dies eigene Moralvorstellungen sind oder ob man nur Angst vor idiotischen Klagen hat ist mir hier nicht bekannt. Letztendlich handelt es sich aber um Zensur von rechtlich nicht bedenklichen Nutzerinhalten!

Bei 415 km/h wird abgeriegelt

In Hessen sind maximal 130 km/h erlaubt, in Wolfsburg werden 430 erreicht. Ok, auf der Rennstrecke von Volkswagen, aber immerhin! Erreicht hat diesen geradezu irrsinnigen Wert die Super Sport Edition des Bugatti Veyron 16.4. Mit 1.200 PS und 1.500 Nm Drehmoment bekommt "Temporausch" eine ganz andere Dimension.



Wie der Beitragstitel schon suggeriert, wird den Kunden aber leider der ganze Spaß genommen. Zum Schutz der Reifen wird nämlich bei traurigen 415 km/h abgeriegelt! Warum sollte ich mir dieses Auto dann noch kaufen? Sauerei. Aber ich hab ja eh noch ein bisschen Zeit mir das zu überlegen. Offiziell vorgestellt wird das gute Stück nämlich erst im August. Der Preis ist noch unbekannt - aber ich befürchte er wird mein Budget ein wenig überschreiten ...

Montag, 5. Juli 2010

Sächsischer Neoplan-Busbau Plauen vorerst gesichert

Der MAN-Konzern und Arbeitnehmervertreter haben sich geeinigt, dass es bis 2016 keine betriebsbedingten Kündigungen am Standort Plauen geben wird. In Plauen findet sich mit Neoplan die letzte Busproduktionsstätte der Unternehmensgruppe auf deutschem Boden. Alle anderen Werke wurden stillgelegt oder verkauft. Super Sache, muss ich mal so sagen. Noch ein Unternehmen, welches das Vogtland hinter sich lässt, wäre ziemlich schlecht für die Region.

Hintergrund waren Pläne von MAN einen Teil der Produktion ins Ausland zu verlegen. Dies wird zwar geschehen, aber durch die Auflage einer neuen Buslinie am sächsischen Standort und die dafür nötigen Produktionskapazitäten aufgefangen. Insgesamt investiert MAN mit "Hilfe des Freistaates Sachsen" (was soll das eigentlich schon wieder heißen???) etwa 18 Millionen Euro an seiner sächsischen Niederlassung.

Im Urlaub auf die Fresse - von Sven Ottke

 
Seit neuestem kann man sich jetzt auch im Urlaub auf Mallorca auf's Maul hauen lassen. Nein, nicht vom Türsteher oder Proleten in der Disco. Von Sven Ottke  im Boxcamp. Der bietet jetzt nämlich die Möglichkeit während des Urlaubs mit ihm zu trainieren. Da frage ich mich allerdings schon, wer das wollen könnte. Genug, höchstwahrscheinlich ...

Sonntag, 4. Juli 2010

Amazon und glutenhaltige Bananen zum Buch

Es ist hinreichend bekannt dass Amazon nun auch Lebensmittel im Angebot hat. Neu? Ja. Überraschend? Nein, nicht wirklich. Das war ein Schritt der von einigen schon seit einer Weile erwartet wurde. Es wurden ja auch genug Witze in diese Richtung gemacht. Ebenso wenig überraschend ist, das Amazon sich dazu erfahrene Online-Lebensmittelhändler mit ins Boot geholt hat. Der logistische, betriebswirtschaftliche, rechtliche und administrative Aufwand wäre wohl viel zu hoch für jede andere Variante des Markteintrittes. Gerade im Bereich der Frischeartikel (Obst und Gemüse).

Die Auswahl ist im Moment noch eingeschränkt, gerade wenn man es mit Amazons Angebot in den etablierten Sparten vergleicht. Das wird sich aber, abhängig vom Verlauf der "Beta", noch ändern wenn mehr Lebensmittelhändler Amazon als Vertriebskanal entdecken.

Bei der Sichtung des Angebotes fielen mir allerdings auch einige Schwächen des "Lebensmittelmarktes" auf. Da ich einige Menschen mit Glutenunverträglichkeit kenne und vielleicht gerade dort ein Markt besteht (man muss nicht immer ins Reformhaus oder im Supermarkt die wenigen geeigneten Produkte aufstöbern), habe ich mal geschaut wie es in diesem Bereich so aussieht. Und siehe da, ein interessanter Effekt: Mit dem Glutenfilter wurden aus den 154 Früchten und 114 Gemüseangeboten plötzlich 9 Früchte und 7 Gemüse. So enthalten scheinbar Bananen und Äpfel Gluten. Für mich ist das neu und für alle anderen wahrscheinlich auch. Gluten ist ein Eiweiß, zumeist in Roggen, Gerste und Hafer enthalten. Offensichtlich besteht da also ein Problem mit der Produktdatenerfassung. Produkte werden in diesem Fall erfasst und gefiltert nach der positiv-Eigenschaft "glutenfrei". Standardmäßig würden also alle Produkte Gluten enthalten, so lang sie nicht das Gegenteil auszeichnen. Ein ungeeigneter Ansatz, wie man sieht. Wahrscheinlich nicht das einzige Problem, aber deswegen schreiben sie ja auch "Beta".

Im Moment überlege ob ich einfach mal ein typisches Frischeprodukt bestelle um zu testen wie es funktioniert. Was macht eigentlich die Post, wenn man eine solche Sendung nicht abholt? Wie ich mich kenne, werde ich auch das herausfinden. ;)

Samstag, 3. Juli 2010

Facebook Barcamp und ein Sieg gegen Argentinien!

War heut beim Facebook Barcamp in Bayreuth (unter dem Link gibts auch Bilder des Events). Allerdings erst halb elf statt schon um neun! Warum? Schon wieder mein dämliches Handy. Is gestern Abend abgestürzt und hat die Weckzeit gleich mitgenommen. *grummel

Naja, als ich dann da war, war's aber wirklich sehr interessant. Es ging um so ziemlich alle relevanten Themen von Kampagnenplanung über Kommunikationsetikette und Zielsetzung bis hin zu technischen Aspekten der Facebook Pages. Sehr interessant waren vor allem auch die Best Practice Beispiele. Es gab natürlich auch einen Livestream, wie es sich gehört.

Bedingt durch das WM Spiel gegen Argentinien war es zwar schon halb vier zu Ende, aber gelohnt hat es sich trotzdem. Auch wegen der Leute, die man dort kennengelernt hat. Veranstalter waren übrigens Bayern Online und Facebookmarketing. Als nächster Veranstaltungsort wurde bereits Karlsruhe vorgeschlagen.

Im Anschluss saßen wir noch mit etwa 6 Leuten im Nebenraum und schauten per Livestream und Beamer zu wie die DFB Elf Argentinien zerlegte. Hammer, war das ein Spiel. Ich glaube nach den letzten beiden Spielen (obwohl England laut Philipp Lahm ja nicht zählt *lach) ist Deutschland der neue Angstgegner dieser WM. Verständlicherweise! Am Dienstag wissen wir mehr ... Jetzt schau ich nir erstmal an, wer als nächstes von Deutschland auf dem Weg zum Titel auf der Strecke gelassen wird. Ich tippe ja Spanien, aber würde es Paraguay gönnen.

Freitag, 2. Juli 2010

Blog auf Facebook verfolgen

Wer zu faul ist jedesmal hierher zu klicken, kann meinem Blog jetzt auf Facebook folgen. Den Link zum Facebook Profil gibts auf der linken Seite.

Möglich ist sowas durch Networked Blogs. Klasse Idee, wie ich finde. Außerdem ist man damit auch gleich in nem Blog Directory gelistet.

Deutsche Marken auf Facebook in Zahlen

Socialnetworkstrategien hat eine Ranking-Übersicht der Facebook Pages von Marken mit deutschem Marktfokus veröffentlicht. Durchaus interessante Lektüre mit einigen Überraschungen. Die Übersicht kann dort auch kostenlos heruntergeladen werden.

Im Moment arbeitet man bei Socialnetworkstrategien.de noch an einer tagesaktuellen Variante und sucht dafür auch Sponsoren.

HTC vs iphone und das nächste Kapitel

Seit ein paar Monaten kursiert ein sehr witziges Comicvideo durchs Internet, in dem ein Kunde ein iphone 4 kaufen will, der Verkäufer aber unbedingt ein HTC EVO aufschwatzen will.



Aber hier ist die Story noch nicht beendet!

Der Urheber des Films ist ein Angestellter von Best Buy (ein Phonestore in den USA) und Best Buy will diesen nun feuern (Techcrunch). Das interessante daran ist, dass es in diesem Video keinerlei Referenz zu Best Buy gibt. Wenn es eine versteckte gibt, hat auch Techcrunch die nicht gefunden. Nun, Maupin ist von seiner Kündigung eher weniger betroffen. Er sieht es eher als Tritt in den Hintern endlich seine Karriere in Graphic/Video Design zu starten. Best Buy muss nun allerdings mit der schlechten Social Media PR leben, die sich aus dieser Kündigung ergeben wird. Selber Schuld, wenn Kreativität bestraft wird.

P.S.: Bei Techcrunch gibts auch die "Revanche" für das Video.

Donnerstag, 1. Juli 2010

Erste Klage zum iphone4-Antennenproblem

Angekündigt hat es sich schon vor einer Weile, jetzt ist es definitiv. Laut Newsechso haben 2 Einzelnutzer eine gemeinsame Klage gegen Apple und AT&T eingereicht. AT&T ist der der Exklusivprovider fürs iphone in den USA.


Die Anklage folgt dem Argument, dass den Kunden Geräte verkauft wurden, die nicht wie Gerätetyp üblich genutzt werden können und damit quasi defekt sind. Betroffen sind entsprechend Millionen, die bereits gekauft oder verbindlich bestellt haben.

Lösung für den Griff des Todes? Awrapforthat

Die Antennenprobleme des neuen iphone 4 wurden ja auf allen möglichen Technik- und Multimediablogs wie etwa Techcrunch ausführlichst behandelt (sucht mal nach "Griff des Todes" ;). Interessant ist daran vor allem Steve Jobs' Umgang mit dem Thema. "Vermeiden Sie einfach, es so zu halten" ist kein wirklich konstruktiver Beitrag des CEO einer Firma, die so sehr von ihrem Appeal lebt. Die Leute im Kundenservice werden wohl Blut und Wasser geschwitzt haben. Interessant ist hier der auf Gizmodo veröffentlichte Apple-Gesprächsleitfaden. Die Variante ein $30 Case zu kaufen ist zwar praktisch für Apple's Cross-Selling, aber nutzt dem bereits empfindlich gestutzten Konto eines stolzen iphone4 Besitzers nicht wirklich.

Ein cleverer Unternehmer hat die Gelegenheit beim Schopfe gegriffen und innerhalb weniger Tage ein Produkt auf den Markt geworfen. Seine ultradünnen und wahlweise durchsichtigen Cases könnten Abhilfe schaffen ohne gleich Augenkrebs zu verursachen. Auch marketingtechnisch hat er wohl etwas richtig gemacht, da auch seine Seite auf den großen Blogs gefeatured und inzwischen tausendfach gefaved, retweeted und sonstwas wurde. Der Name? AWrapforthat! Huh? A Wrap for that! Clevere Bezeichnung ...

Falls ich das iphone von newsecho und apfeltalk gewinnen sollte (siehe unten) werde ich wohl auch so ein Ding brauchen. Ich bin Linkshänder, und damit Meister im Griff des Todes.